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Außenminister Heiko Maas zur Geberkonferenz für Libanon
Außenminister Heiko Maas sagte im Vorfeld der Geberkonferenz für Libanon (09.08.):
Die Menschen in Beirut brauchen unsere Hilfe und sie brauchen Anlass zur Hoffnung. Über 150 Menschen sind gestorben, über 6.000 wurden verletzt und 300.000 haben ihr Zuhause verloren. Solche Zahlen machen fassungslos. Die heutige Konferenz der wichtigsten Partner und Unterstützer Libanons ist ein wichtiges Signal – in allererster Linie für diejenigen, die unmittelbar von dem Unglück betroffen sind. Wir haben bereits in den vergangenen Tagen große Solidarität und internationale Unterstützungsbereitschaft gesehen. Ich freue mich sehr, dass ich heute von Seiten der Bundesregierung weitere 10 Millionen Euro für Soforthilfemaßnahmen zusagen kann.
Aber auch nach Beseitigung des gröbsten Schutts gibt es viel zu tun. Libanon stand bereits vor der Katastrophe vor überwältigenden Herausforderungen. Ohne dringend benötigte Reformen kann es weder nachhaltigen Wandel noch Stabilität geben. Genau das ist es, was die libanesische Bevölkerung zu Recht fordert: Einzelinteressen und alte Konfliktlinien müssen überwunden und das Wohl der gesamten Bevölkerung vorangestellt werden.
Auch wenn derzeit Zerstörung und Trauer das Bild dominieren, kann die Katastrophe Anlass für einen Neubeginn sein. Nicht erst morgen, sondern heute. Nur wenn sich die Regierung ihrer Verantwortung stellt, transparent agiert und die Ursachen für die Explosion aufgeklärt werden, kann die Bevölkerung wieder Vertrauen fassen. Wir müssen als Freunde und Partner dazu beitragen, das Fundament für einen starken Staat zu legen, der seinen Bürgern demokratische Rechte, Freiheiten und Teilhabechancen bietet. Und für eine Gesellschaftsordnung, die den Wünschen und Forderungen der Menschen Rechnung trägt.
Hintergrund:
Erste internationale humanitäre Hilfsleistungen sind bereits in Beirut eingetroffen. Aus Deutschland ist noch am Unglückstag ein Team des THW aufgebrochen und leistet bereits Unterstützung bei der Suche u. Bergung von Opfern. Das Deutsche Rote Kreuz hat ein Flugzeug mit Hilfslieferungen im Wert von 1,5 Mio. Euro aus Mitteln des Auswärtigen Amts auf den Weg gebracht. Mit den Hilfsgütern und Medikamenten wird das libanesische Rote Kreuz unterstützt. Deutschland wird Libanon weitere 10 Mio. Euro für die laufenden Soforthilfemaßnahmen zur Verfügung stellen. Deutschland ist der zweitgrößte bilaterale Geber für Libanon. Seit 2012 haben wir über die Entwicklungszusammenarbeit mehr als 1,2 Mrd. Euro bereitgestellt, außerdem 634 Mio. Euro für Maßnahmen der Humanitären Hilfe.