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Grußbotschaft von Außenminister Heiko Maas anlässlich des 5-jährigen Jubiläums des OECD Regionalprogramms Lateinamerika/Karibik
Lateinamerika und die Karibik gehören zu den Regionen der Welt, die von der COVID-19-Pandemie am stärksten betroffen sind.
Die Zahlen sind niederschmetternd:
Viele der Volkswirtschaften sind um 10 Prozent oder mehr geschrumpft.
Allein im letzten Jahr sind 22 Millionen Menschen unter die Armutsgrenze gefallen.
Und die Ungleichheit nimmt Ausmaße an, wie wir sie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr erlebt haben.
Und so sehr Impfstoffe uns helfen können, die Pandemie selbst zu überwinden, so müssen wir doch auch ein Heilmittel für ihre wirtschaftlichen und sozialen Nebenwirkungen finden.
Anderenfalls könnten nicht nur bisher erreichte Entwicklungsfortschritte zunichte gemacht werden. Die Stabilität ganzer Länder stünde dann auf dem Spiel.
Aus diesem Grund haben wir unsere Freunde in Lateinamerika und der Karibik von Beginn der Pandemie an unterstützt:
Indem wir medizinisches Personal und entsprechende Ausrüstung geschickt und einen Pandemie-Dialog ins Leben gerufen haben.
Doch vor allen Dingen durch COVAX, die Plattform für den weltweiten Zugang zu Impfstoffen, deren zweitgrößter Geber Deutschland ist.
Weil wir überzeugt sind, dass diese globale Krise eine globale Antwort erfordert.
Meine Damen und Herren,
das ist der Moment, in dem der Multilateralismus sich bewähren muss.
Über 12 Millionen Impfdosen wurden durch COVAX bereits in die Region geliefert. Millionen weitere stehen bereit, damit wir unser großes Ziel erreichen, bis Ende des Jahres weltweit mindestens zwei Milliarden Impfdosen zur Verfügung zu stellen.
Parallel dazu müssen wir die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Pandemie angehen. An diesem Punkt kommt die OECD ins Spiel.
Durch ihr Regionalprogramm stellt sie fachliche Kompetenz, statistische Daten und maßgeschneiderte Informationen zur Verfügung, die für eine nachhaltige Erholung erforderlich sind.
Ich freue mich, die Unterstützung Deutschlands für ein Projekt anzukündigen, bei dem Defizite in der medizinischen Grundversorgung Lateinamerikas und der Karibik während der Pandemie unter die Lupe genommen werden – mit dem Ziel, auf zukünftige gesundheitliche Notlagen besser vorbereitet zu sein.
Dank solcher Programme hat sich die OECD den Ruf erarbeitet, in Sachen wirtschaftspolitische Beratung das Maß der Dinge zu sein.
Dieses Renommee – und damit möchte ich schließen – ist auch das Verdienst Ihrer Bemühungen, sehr geehrter Herr Generalsekretär Gurría. 15 Jahre lang standen Sie an der Spitze dieser Organisation. In dieser Zeit haben Sie die Vision einer gerechteren und integrativeren Weltwirtschaft vorangetrieben.
Und mit dieser Vision im Blick werden wir uns auch von dieser Krise erholen - und für einen „besseren Wiederaufbau“ sorgen.
Vielen herzlichen Dank!