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Virtuelles Grußwort von Außenminister Heiko Maas zur Eröffnung der „Transatlantic Climate Bridge Conference“

22.06.2021 - Rede

In weniger als fünf Monaten werden die Staats- und Regierungschefs dieser Welt in Glasgow zur UN-Klimakonferenz COP26 zusammenkommen.

Lange Zeit sah es nicht nach einer transatlantischen Führungsrolle bei der Konferenz aus.

Doch seit vergangenem November hat sich das grundlegend geändert:

Unter Präsident Biden sind die Vereinigten Staaten zum Übereinkommen von Paris zurückgekehrt und haben in der internationalen Klimadiplomatie ihr Comeback gegeben.

Wir alle – die Europäische Union, Deutschland, die Vereinigten Staaten, Kanada – haben unsere Klimaziele erhöht – einschließlich der Verpflichtung, bis 2050 CO2-Neutralität zu erreichen. Und lassen Sie mich hinzufügen: Für uns heißt das bis spätestens 2050.

Auf dem G7-Gipfel sowie auf den Gipfeltreffen zwischen der EU und den Vereinigten Staaten sowie zwischen der EU und Kanada haben wir in der vergangenen Woche die Grundlagen einer neuen transatlantischen Partnerschaft für den Klimaschutz gelegt:

Die G7 hat sich dazu bekannt, den globalen Temperaturanstieg auf unter 1,5 Grad zu begrenzen, aus der Kohlenutzung auszusteigen und die Klimaschutzfinanzierung zu erhöhen, wobei Deutschland seinen Beitrag in den kommenden Jahren von vier auf sechs Milliarden Dollar anheben wird.

Die Europäische Union, Kanada und die Vereinigten Staaten haben sich darauf verständigt, das Risiko der Verlagerung von CO2-Emissionen gemeinsam anzugehen. Zudem werden die Vereinigten Staaten und die EU eine hochrangige Aktionsgruppe zu Klimafragen einsetzen, die die Durchführung des Übereinkommens von Paris unterstützen soll.

In den verbleibenden Monaten bis zur COP26 werden wir weiter bei anderen Ländern dafür werben, dass diese ihre eigenen Verpflichtungen und Beiträge anheben. Und mit dem Pariser Regelwerk („Paris Rulebook“) werden wir klare, transparente Standards für die entsprechende Umsetzung fördern.

Um andere jedoch wirklich überzeugen zu können, müssen wir der Welt beweisen, dass die grüne Transition auch in der Praxis funktioniert.

Dabei, meine Damen und Herren, werden wir ohne Sie keinen Erfolg haben. Die Politik kann Anreize und rechtliche Rahmenbedingungen schaffen. Der Erfolg im Kampf gegen den Klimawandel wird jedoch von der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft, dem Privatsektor, den Städten und den Regionen abhängen.

Sie waren es, die die transatlantische Zusammenarbeit beim Klimaschutz nach 2016 am Leben gehalten haben.

Und Sie verfügen über die maßgebliche Erfahrung und Kraft, die es braucht, um die Dinge konkret vor Ort zu verändern:

Private Unternehmen und Hochschulen treiben Innovationen in Sektoren von Elektromobilität bis zu erneuerbaren Energien voran. Die Industrie zeigt auf beiden Seiten des Atlantiks, dass die Begrenzung von Emissionen zwar Investitionen erfordert, aber auch längerfristig Kosten senkt.

Städte und Regionen setzen Klimaziele in praktisches Handeln um. Viele unserer Bürgermeister und Gouverneure sind echte transatlantische Vorreiter in Sachen Klimaschutz. Dabei ist die Klimapartnerschaft zwischen Dortmund, Pittsburgh und Vancouver nur ein großartiges Beispiel.

Gewerkschaften und Jugendorganisationen erinnern uns daran, dass wir für künftige Generationen dringend eine gerechte Transition herbeiführen müssen, die niemanden ausschließt.

All das macht deutlich, warum die Neubelebung der transatlantischen Klimabrücke so wichtig ist.

Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass 2021 zu einem Jahr des Wandels in der globalen Klimapolitik wird – denn das ist, was wir brauchen.

Ich danke Ihnen für Ihre Führungsstärke und Ihre Unterstützung in der Vergangenheit und bitte Sie, uns auch bei der Gestaltung der Zukunft zur Seite zu stehen!

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