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Außenminister Maas zum 50. Jahrestag des Kniefalls von Willy Brandt im ehemaligen Warschauer Ghetto

07.12.2020 - Pressemitteilung

Anlässlich des 50. Jahrestags des Kniefalls von Bundeskanzler Willy Brandt im ehemaligen Warschauer Ghetto sagte Außenminister Heiko Maas heute (07.12.) gegenüber der dpa:

Willy Brandts Kniefall im ehemaligen Warschauer Ghetto war eine stille und demütige Bitte um Vergebung für die abscheulichen Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands in Polen. Man kann es nicht besser sagen als Willy Brandt selbst: „Am Abgrund der deutschen Geschichte und unter der Last der Millionen Ermordeten tat ich, was Menschen tun, wenn die Sprache versagt.“
Geschichte erschließt sich oft erst in der Rückschau. Bei Willy Brandts Kniefall war es anders. Man verstand sofort die Bedeutung dieser Geste und alle wussten: hier wird gerade eine neue Seite aufgeschlagen. Es ist auch dieses Gespür für den Moment, das Willy Brandt zu einem besonderen Politiker macht.
Wie kaum ein anderes Ereignis hat Willy Brandts Kniefall zur Selbstfindung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg und zur Aussöhnung in Europa beigetragen. Heute gilt es, gemeinsam mit Polen die Zukunft unseres vereinten Europas zu gestalten, um unseren Kontinent insgesamt stärker zu machen. Wir Deutschen werden dabei niemals vergessen, welche Überwindung es für Polen und die Nachfahren der Millionen Opfer bis heute bedeuten muss, Willy Brandts stille und demütige Bitte um Vergebung anzunehmen.

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