Die G7 sind wieder da: Das ist unser erstes Treffen in dieser Form seit drei Jahren, nicht nur als Außenminister, sondern auch als Wertegemeinschaft. Und das ist auch höchste Zeit. Denn in diesen drei Jahren ist die Welt leider nicht stehengeblieben. Und diejenigen, die die globale Ordnung nach ganz anderen Werten umformen wollen, haben nicht auf uns gewartet.

Überall auf der Welt versuchen autoritäre Staaten, uns gegeneinander auszuspielen, werden Regelbrüche zur Normalität, sei es im Indopazifik, in Lateinamerika oder in Osteuropa. Dass wir dem unsere Werte von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechten und einer regelbasierten Weltordnung wieder geschlossen und glaubwürdig entgegenhalten, ist wichtig.

Aber mit Bekenntnissen allein ist dieser Wettbewerb nicht zu gewinnen. Wir müssen vor allem die besseren Angebote machen: Eine weltweite Impfkampagne für alle Menschen gerade auch in armen Ländern, für die wir als G7 derzeit 77% der Finanzierung stellen, statt zynischer Impfstoffdiplomatie. Eine Schubumkehr beim Klimaschutz, bei der die größten Emittenten mit klarem Beispiel vorangehen, wie wir es in der EU beschlossen haben und wie es auch die USA nun planen. Welthandel nach fairen und transparenten Regeln für alle statt Knebelkredite. Und ein nachhaltiges Modell von Entwicklungspartnerschaft, das Chancen für einen dauerhaften Weg aus der Armut eröffnet, über Bildung gerade auch für Mädchen.

Für diese Werte haben wir weit mehr als nur 7 Gleichgesinnte auf der Welt. Deshalb ist es gut, dass wir als G7 den Kreis der teilnehmenden Staaten für das Treffen in London erweitert haben und insbesondere wichtige Partner aus dem indopazifischen Raum dabeihaben. London ist die erste Gelegenheit für einen vertieften strategischen Austausch seit dem Amtsantritt der Biden-Administration. Diese Chance wollen wir nutzen.