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„Wir dürfen nicht denen auf den Leim gehen, die Europa spalten wollen“

04.04.2020 - Interview

Außenminister Heiko Maas sagte gegenüber der FAZ:

Europa wird am Anfang jeder Krise totgesagt. Von den einen aus Verunsicherung, von anderen aus politischem Kalkül. Aber am Ende hieß es bisher noch immer: Ohne Europa wäre das noch viel schlimmer ausgegangen.

Die ersten Sofortmaßnahmen waren überall lokal und national. Im Flugzeug heißt es ja auch: „Legen Sie erst Ihre eigene Maske an, bevor Sie anderen Passagieren helfen.“ Wir sind aber schon längst in dieser zweiten Phase angekommen, in der wir uns untereinander helfen. Wir haben innerhalb von Tagen beschlossen, wofür wir in der Finanzkrise noch Monate gebraucht haben: außerordentlich weitreichende, solidarische Finanzinstrumente. Wir arbeiten bei der Rückholung von Reisenden überall auf der Welt zusammen – auf unseren Flügen haben wir schon etwa 3.500 EU-Bürger mitgenommen. Und wir haben über 100 Patienten aus Italien und Frankreich ausgeflogen, um sie bei uns in Kliniken zu behandeln. Das reicht längst nicht aus, aber es zeigt, dass alle verstanden haben, dass wir solidarische, europäische Antworten brauchen.

Wir dürfen nicht denen auf den Leim gehen, die Europa spalten wollen. Dieses Spiel ist ja nicht neu, aber es war niemals unpassender – und gefährlicher. Eine Verlangsamung der Ausbreitung können wir nur durch verlässliche und valide Informationen erreichen.

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