Ab heute hat Deutschland für einen Monat den Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen inne. Die UN-Charta hat den Sicherheitsrat zum zentralen Ort für die Lösung von Konflikten und die Wahrung des Weltfriedens gemacht. Wir sind uns der Verantwortung bewusst, die wir mit dem Vorsitz übernehmen. Wir wollen aber nicht nur helfen, dass der Sicherheitsrat seiner Rolle im Krisenmanagement gerecht wird; wir setzen auch eigene Themen auf die Tagesordnung, um die langfristige Konfliktprävention zu stärken.

Wir werden während unseres Vorsitzes die Rolle humanitärer Helfer in den Fokus nehmen. Krankenhäuser, Ärzte und Helfer werden immer häufiger zur Zielscheibe, der Zugang zu Lebensmitteln und medizinischer Versorgung als Mittel der Kriegsführung gegen die Zivilbevölkerung missbraucht. Diesen Trend zur völligen Entgrenzung militärischer Konflikte müssen wir stoppen. Sonst droht ein Abgleiten in eine neue Barbarei.

Wir werden auch Abrüstung wieder auf die Tagesordnung des Sicherheitsrats setzen, weil wir eine gefährliche Erosion internationaler Abrüstungsverträge erleben. Und wir werden uns für einen besseren Schutz von Frauen in bewaffneten Konflikten und eine stärkere Rolle von Frauen bei der Konfliktlösung einsetzen.

Es ist gut, dass wir bei all diesen Themen unsere europäischen Partner an unserer Seite wissen.