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Grußwort von Außenminister Heiko Maas zur Grundsteinlegung für den Neubau der Botschaft in Sofia

20.05.2019 - Rede

Mitte des vergangenen Jahrhunderts gab es in den Vereinigten Staaten einen Trend, der darin bestand, dass bei großen Neubauten eine Zeitkapsel verbaut worden ist in das Fundament des Gebäudes und das werden wir heute hier auch machen.

Und in eine solche Kapsel sollen Dinge eingebracht werden, die etwas erzählen über die Zeit, in der ein Gebäude gebaut worden ist und über das, was uns wichtig ist und was wichtig ist für diesen Ort.

Also was haben wir in die Kapsel gesteckt? Drei Dinge:

Das erste ist Erde aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Das war gar nicht so einfach, dort an Erde zu kommen, denn es ist alles versiegelt. Das, woran wir Sie damit hier in Zukunft in Sofia erinnern wollen, ist nicht, dass Sie auch in dem neuen Gebäude komplett unter unserer Aufsicht stehen, sondern dass wir im diplomatischen Dienst ein Team sind, das, egal ob es in Berlin oder in der Welt unterwegs ist, von der engen Zusammenarbeit lebt und das schon über einen sehr, sehr langen Zeitraum. Also, etwas Mutter-Erde sozusagen.

Das zweite, was wir in diese Kapsel getan haben, ist eine Ausgabe des Grundgesetzes. Letztlich ist diese unsere Verfassung das Fundament unserer Politik, und ich finde auch das Fundament unserer Gesellschaft, zeitlos schön und die Grundlage dafür, dass Deutschland in dem letzten Jahrhundert den Weg als ein Partner und Freund in die internationale Staatengemeinschaft zurückgefunden hat.

Und der dritte Gegenstand, den wir in diese Kapsel gemacht haben, ist ein Stück, ein originales Stück der Berliner Mauer.

Und der Mauerfall jährt sich dieses Jahr zum 30. Mal. Und das ist nicht nur ein deutsches Jubiläum, sondern ein europäisches. Denn gerade Europa besteht darin, keine Mauern zu bauen, sondern Brücken und das wollen wir damit auch zum Ausdruck bringen.

Und ich freue mich sehr darüber, dass anlässlich dieses Ereignisses auch meine bulgarische Kollegin Ekaterina heute hier ist. Wir wollen mit der Grundsteinlegung und dem Bau für eine neue Botschaft auch zeigen, dass wir in unsere Partnerschaft, in unsere Beziehung investieren. Auch das wollen wir damit deutlich machen.

Liebe Ekaterina,
ich möchte mich bei Dir bedanken auch für die gute Zusammenarbeit, auch für das, was Ihr schon in Eurer Ratspräsidentschaft getan habt. Es wird nach der Europawahl sehr schnell um Fragen des Westlichen Balkans, des Balkans insgesamt, der Erweiterung der Europäischen Union gehen. Und Ihr seid für uns ein wichtiger Ansprechpartner und deshalb wollen wir die Beziehungen zu Euch weiter vertiefen. Es wird so sein, dass Bulgarien nach der Europawahl bei all den Fragen, um die es geht, eine wichtige Rolle spielen wird, und wir würden Euch dabei gerne unterstützen und hoffen, dass es umgekehrt genauso ist.

Als wir eben beim Präsidenten gewesen sind, hat mich der Präsident gefragt, ob ich ihm denn auch einen verbindlichen Termin nennen könnte, wann die Baumaßnahme abgeschlossen sei. Nach einer kurzen Diskussion in der deutschen Delegation haben wir uns darauf verständigt, dass wir versuchen werden, schneller als geplant fertig zu werden. Also wir werden uns bemühen und ich glaube, wir haben die Hilfe der bulgarischen Behörden und auch der Behörden hier in Sofia. Deshalb hoffe ich, dass das schnellstmöglich auch fertiggestellt werden kann. Herzlichen Dank an alle, die daran beteiligt gewesen sind. Alles Gute für die weitere Bauausführung und in der Hoffnung, dass man sich in nicht allzu ferner Zukunft an gleicher Stelle nochmal trifft, um das neue Botschaftsgebäude zu eröffnen.

Herzlichen Dank und alles Gute!

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