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Auswärtiges Amt zur Lage in Jemen

01.12.2017 - Pressemitteilung

Zum gestrigen Raketenbeschuss des Südwestens Saudi-Arabiens, zu dem sich die Huthi-Rebellen bekannt haben, und der Lage in Jemen sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts heute (01.12.):


Die Bundesregierung verurteilt den jüngsten Raketenbeschuss aus Jemen auf saudi-arabisches Territorium.

Der Vorfall trägt zu einer weiteren Verschärfung der Lage bei und zeigt einmal mehr, dass wir dringend eine politische Lösung des Jemen-Konflikts brauchen. Das kann nur auf diplomatischem Wege geschehen, eine militärische Eskalation wird die Lage nur weiter verschärfen. Ein Ausweg aus der Krise führt nur über einen Waffenstillstand und politischen Dialog. Die Bemühungen des Sondergesandten der Vereinten Nationen, Ismail Ould Sheikh Ahmed, haben weiterhin die volle Unterstützung der Bundesregierung.

Die Bundesregierung begrüßt, dass die saudi-arabisch geführte Militärkoalition die Blockade von jemenitischen Häfen und Flughäfen gelockert hat, die als Reaktion auf den Raketenbeschuss der Huthi-Rebellen auf den Flughafen Riad Anfang November verhängt wurde. Seit einigen Tagen sind die Seehäfen am Roten Meer und der Flughafen in Sana’a wieder geöffnet; Hilfsgüter können nunmehr wieder die bevölkerungsreichen Gebiete im Norden und Westen des Jemen erreichen. Dies ist ein wichtiger und positiver Schritt. Alle Konfliktparteien sind aufgerufen, verbleibende Hürden für humanitären und kommerziellen Zugang aufzuheben.

Deutschland stellt kurzfristig weitere 40 Millionen Euro an humanitärer Hilfe bereit, unter anderem um Nahrungsmittelnothilfe zu leisten und dringende humanitäre Bedarfe, etwa bei der medizinischen Versorgung, zu decken. Solange immer noch mehr als 20 Millionen Menschen im Land auf humanitäre Hilfe angewiesen sind – darunter 11 Millionen Kinder –, dürfen wir in unseren Hilfsanstrengungen nicht nachlassen.

Hintergrund:

In Jemen herrscht eine der größten humanitären Krisen unserer Zeit: Millionen hungern, eine Choleraepidemie von erschreckendem Ausmaß trifft die notleidenden Menschen schwer. Deutschland leistet einen wichtigen Beitrag, um die dramatische Not zu bekämpfen. In diesen Tagen wurden weitere 40 Millionen Euro für humanitäre Hilfsprogramme der Vereinten Nationen und des Welternährungsprogramms freigegeben. Damit werden u.a. bedürftige Menschen mit Essensrationen und lokale Gesundheitseinrichtungen, wie Cholera-Behandlungszentren, sowie z.B. die Reinigung von Trinkwasser unterstützt.

Das Auswärtige Amt stellt 2017 insgesamt 165 Mio. Euro für humanitäre Hilfsprojekte in Jemen zur Verfügung.

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