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Außenpolitik und kulturelles Erbe – Konferenz und Ausstellung im Auswärtigen Amt

05.10.2018 - Pressemitteilung

„Das kulturelle Erbe in der Krise – Prävention, Schutz und Post-Desaster-Rehabilitation“: Außenminister Maas eröffnet am 9. Oktober 2018 die Konferenz des Archaeological Heritage Networks und des Auswärtigen Amts.

„Kulturwelten – Außenpolitik für das kulturelle Erbe“: Staatsministerin Müntefering lädt zum Abschluss der Konferenz zur Ausstellungseröffnung im Lichthof ein.

Die zunehmende Gefährdung des kulturellen Erbes der Menschheit macht politisches Handeln und internationalen Austausch immer dringlicher. Über Lösungsansätze im Umgang mit den umfangreichen Zerstörungen von Kulturgut durch Krieg, Natur-katastrophen und Klimafolgen sowie infrastrukturellen Wandel diskutieren internationale und deutsche Experten am 8. und 9. Oktober im Auswärtigen Amt.

In Vorträgen und Workshops mit Vertretern der UNESCO, des Deutschen Archäologischen Instituts, der Gerda Henkel Stiftung, des International Council on Monuments and Sites (ICOMOS), Universitäten sowie internationalen und deutschen Kulturerhalts- und Denkmalschutzexperten werden Perspektiven und Handlungsoptionen in Anbetracht der verschiedenartigen Gefährdungssituationen beleuchtet. Schutz, Prävention und Post-Desaster-Rehabilitation stehen dabei im Fokus der Gespräche.

Außenminister Maas erklärte:

Kulturelles Erbe gibt uns Orientierung und Halt; es ist Teil unserer Identität und unserer Erinnerungen. Seine Zerstörung ist damit viel mehr als nur ein physischer Verlust, sondern zielt auf das Herz der Zivilisation, auf die Würde des Menschen. Das macht unsere Anstrengungen zum Schutz des Kulturerbes auf nationaler und internationaler Ebene umso wichtiger.

Zum Abschluss der Konferenz lädt die Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik, Michelle Müntefering, zu der Ausstellung und der Buchvorstellung „Kulturwelten – Außenpolitik für das kulturelle Erbe“ ein. Die Bandbreite des weltweiten, deutschen Engagements im Bereich Kulturerhalt wird anhand von 15 herausragenden Vorhaben vorgestellt, unter anderem in Ländern wie Simbabwe, Afghanistan, dem Irak und Argentinien. Die Projekte sind im Rahmen des Kulturerhalt-Programms des Auswärtigen Amts und den Maßnahmenpaketen der „Stunde Null“ unterstützt worden.

Staatsministerin Müntefering erklärte:

Konservierungsmaßnahmen nach dem Erdbeben in Myanmar, die Digitalisierung eines Radio-Archivs in Afghanistan oder das Erstellen eines digitalen Denkmalregisters für den Sudan zeigen, wie substanziell unser Beitrag sein kann, um materielles und immaterielles Kulturerbe zu erhalten. Indem wir dabei helfen, Kulturgüter von immensem kulturgeschichtlichem Wert zu bewahren, schützen wir die kulturelle Vielfalt. Das ist ein Schwerpunkt der Kulturarbeit des Auswärtigen Amts im Ausland und konkrete Friedensarbeit. Durch unser weltweites Engagement zum Erhalt von bedeutendem Kulturerbe trägt Deutschland gemeinsam mit seinen internationalen Partnern wesentlich dazu bei, kulturelle Identitäten zu bewahren, zu beschützen und auch neu zu entdecken. Der Bildband „Kulturwelten“ und die Ausstellung im Lichthof des Auswärtigen Amtes zeigen die Vielfalt dieses kulturellen Erbes, zugleich aber auch seine Verletzlichkeit.

Die Präsidentin des Deutschen Archäologischen Instituts, Prof. Dr. Friederike Fless, erklärte dazu: „Um konkrete Maßnahmen zu planen und umzusetzen, bedarf es auch fundierter wissenschaftlicher Erkenntnisse. Dazu haben wir uns im Archaeological Heritage Network zusammengeschlossen und international vernetzt.“

Hintergrund:

Das Archaeological Heritage Network (ArcHerNet), gegründet am 27. April 2016, bündelt die Kompetenzen 18 deutscher Institutionen und Partner im Bereich des archäologischen Kulturerhalts und Denkmalschutzes. Ziel des ArcHerNet ist, diese Kompetenzen auch für die konkrete Arbeit im Ausland international einzusetzen. Die Mitgliedsorganisationen und das Netzwerk tragen nicht nur dazu bei, unschätzbare Denkmäler zu erhalten, sondern setzen durch die Schaffung von Arbeitsplätzen wirtschaftliche Impulse in unseren Partnerländern und tragen zur Stabilisierung in den Gast- und Partnerländern bei. Das Netzwerk wird durch das Deutsche Archäologische Institut (DAI) koordiniert. ArcHerNet initiierte das Verbundprojekt „Stunde Null – Eine Zukunft für die Zeit nach der Krise“. Das Verbundprojekt schafft für Menschen in Krisenregionen und Kriegsflüchtlinge im Nahen und Mittleren Osten durch Fortbildungsmaßnahmen und Capacity Building wissenschaftliche, akademische und praktische Perspektiven. Das Netzwerk führt unter anderem Projekte in Jordanien, im Irak und im Libanon durch.

Weitere Informationen finden Sie auf dieser Webseite, www.archernet.org, www.konferenz.archernet.org, www.dainst.org sowie den Social Media Kanälen des Auswärtigen Amts und des Archaeological Heritage Network (#ArcHerCON).

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