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Menschenrechtsbeauftragte Kofler zum Welternährungstag

16.10.2019 - Pressemitteilung

Anlässlich des Welternährungstags erklärte die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt, Dr. Bärbel Kofler, heute (16.10.):

In vielen Teilen der Welt verschärfen extreme Klimaereignisse, bewaffnete Konflikte und eine rückläufige konjunkturelle Entwicklung die Ernährungssituation der Bevölkerung und führen zu Hunger und Mangelernährung. Insgesamt ist die Zahl der Hungernden von 785 Millionen im Jahr 2015 auf 822 Millionen im Jahr 2019 gestiegen. Täglich gehen Millionen Kinder mit leerem Magen zu Bett, und täglich sterben Kinder an den Folgen von Unter-und Mangelernährung. Dies macht mich zutiefst betroffen und traurig.

Der heutige Welternährungstag erinnert uns daran, dass die globale Gemeinschaft mehr tun muss, um Hunger und Mangelernährung zu besiegen. Der jüngste Welthungerindex belegt dies auf erschreckende Weise. Er stuft die Lage in 48 Ländern als „ernst“ bis „gravierend“ ein.

Wir müssen den heutigen Welternährungstag zum Anlass nehmen, insbesondere die durch den Klimawandel entstehenden Gefahren für die Ernährungssicherheit anzugehen, damit jeder Menschen sein Grundbedürfnis nach ausreichend Nahrung erfüllen kann.

Hintergrund:

Der Welthungerindex 2019 steht im Zeichen des Klimawandels. Die klimatischen Veränderungen haben bereits jetzt weltweit entscheidende Auswirkungen auf die Ernährung der Menschheit. Bestehende Risiken werden durch den Klimawandel verstärkt und haben direkte negative Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit weltweit.

Deutschland engagiert sich seit vielen Jahren mit seinen Partnern auf nationaler und internationaler Ebene im Kampf gegen den Hunger. Ernährungshilfe ist dabei Schwerpunkt der deutschen humanitären Hilfe. 2018 hat das Auswärtige Amt Projekte gegen Hunger und Mangelernährung weltweit mit rund 570 Millionen Euro unterstützt. Seit 2016 ist Deutschland zweitgrößter bilateraler Geber des World Food Programme WFP. Darüber hinaus beteiligt sich Deutschland an der Entwicklung von Instrumenten, die es möglich machen, möglichst früh humanitäre Hilfe zu leisten, bevor extreme Wetterereignisse die Verfügbarkeit, den Zugang und die Qualität von Nahrungsmitteln beeinträchtigen.

Seit 1979 erinnern die Vereinten Nationen mit dem Welternährungstag jedes Jahr am 16. Oktober daran, dass viele Millionen Menschen weltweit unter Hunger und Mangelernährung leiden. Dieses Datum wurde gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1945 die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO gegründet wurde. Die Förderung von Ernährungssicherheit ist eine der Kernaufgaben dieser Sonderorganisation der Vereinten Nationen.

Trotz Fortschritten im Kampf gegen den Hunger in den letzten Jahrzehnten sind nach Angaben der Vereinten Nationen noch immer fast 822 Millionen Menschen weltweit unterernährt. Täglich sterben Tausende Menschen an den Folgen chronischer Unterernährung – mehr als die Hälfte davon sind Kinder unter fünf Jahren.

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