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Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe zum Internationalen Tag der Katastrophenvorsorge
Anlässlich des Internationalen Tags der Katastrophenvorsorge am 13.10. erklärte die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt, Bärbel Kofler:
Extreme Naturereignisse verursachen weltweit viel zu oft großes menschliches Leid und schwere humanitäre Notlagen. In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Naturkatastrophen weltweit von ca. 200 auf über 400 im Jahr mehr als verdoppelt. Die Erdbeben und der schwere Tsunami wie zuletzt in Indonesien sind nur ein Beispiel für die verheerenden Folgen und humanitären Notlagen nach solchen Katastrophen.
Wir können extreme Naturereignisse zwar nicht verhindern – aber wir können die humanitären Folgen für die betroffenen Menschen mildern und sie unterstützen, sich besser vorzubereiten. Indem wir die Vorsorge verbessern und die Widerstandsfähigkeit der Menschen in Risikogebieten stärken, können wir Leben retten und Leid verringern. Die Bundesregierung trägt dazu bei, indem sie die Entwicklung innovativer, vorausschauender Ansätze der Katastrophenvorsorge fördert.
Naturkatastrophen machen vor staatlichen Grenzen nicht halt, und sie können alle Länder dieser Erde treffen. Katastrophenvorsorge ist deshalb eine Aufgabe für die gesamte Weltgemeinschaft. Deshalb müssen wir unsere Anstrengungen in der Katastrophenvorsorge noch besser koordinieren und bündeln und internationale Zusammenarbeit fördern. Wir dürfen in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, denn je besser die Katastrophenvorsorge ist, desto mehr Leben können wir retten und desto mehr menschliches Leid können wir verhindern.
Hintergrund:
1989 haben die Vereinten Nationen den 13. Oktober zum Internationalen Tag der Katastrophenvorsorge erklärt. Der Tag soll alle Bürgerinnen und Bürger sowie Regierungen dazu ermutigen, sich bei der Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Gemeinden und Nationen gegen Katastrophen einzubringen. Das Auswärtige Amt engagiert sich bereits seit 1981 im Bereich der Katastrophenvorsorge.
75 Prozent der Naturkatastrophen gehen inzwischen auf Extremwetterereignisse zurück. Im Hinblick auf eine verbesserte Anpassung an steigende Extremwettergefahren hat das Auswärtige Amt 2014 in enger Zusammenarbeit mit der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung und dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ein innovatives Klima-Maßnahmenpaket zur verbesserten Vorbereitung auf steigende Extremwettergefahren entwickelt.
Wichtiges Element des Maßnahmenpakets ist die vorhersagenbasierte Finanzierung (Forecast-based Financing, FbF). Finanzielle Mittel für humanitäre Hilfe werden auf Basis von detaillierten Extremwettervorhersagen und Risikoanalysen bereitgestellt, wenn bestimmte Schwellenwerte erreicht worden sind, d.h. bevor das extreme Wetterereignis eintritt. Ziel des FbF-Ansatzes ist es, drohende Unwetterkatastrophen besser vorherzusagen, ihre Auswirkungen, wenn möglich, zu minimieren – und menschliches Leid zu verhindern. Das Auswärtige Amt wird sich auch zukünftig dafür einsetzen, innovative Ansätze der Katastrophenvorsorge weltweit voranzutreiben.