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Menschenrechtsbeauftragte Kofler zu den Morden an Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidigern sowie Journalisten in Honduras

21.07.2020 - Pressemitteilung

Anlässlich der Ermordung mehrerer Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger sowie Journalisten in Honduras erklärte die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt, Bärbel Kofler, heute (21.07.):

Mit Bestürzung habe ich von den Morden an Scarleth Cambell, Mitglied der LGTBI-Organisation Asociación Arcoíris, und an Marvin Damian Castro Molina, Mitglied der Menschenrechts- und Umweltbewegung MASSvida, erfahren. Meine Gedanken sind bei den Familien der Ermordeten. Ich schließe mich den Erklärungen des Büros der Vereinten Nationen für Menschenrechte in Tegucigalpa an und rufe die honduranischen Behörden dazu auf, alles zu tun, die Täter strafrechtlich zu verfolgen.

Nicht weniger erschüttert bin ich über die Morde an den beiden Journalisten German Vallecillo und Jorge Posas in La Ceíba Anfang Juli. Es ist entsetzlich, dass Menschen entführt und ermordet werden, die sich für Toleranz und die Rechte anderer einsetzen oder als Journalisten die politische und gesellschaftliche Realität hinterfragen - gerade während der Covid-19 Krise, in der die Gesellschaft zusammenstehen müsste. Ich appelliere deshalb an die honduranische Regierung, das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit effektiv zu schützen und die Handlungsspielräume der Zivilgesellschaft zu erhalten. Dies gilt auch für Internet-Reporter wie Milton Benítez, dessen Büro Anfang Juli verwüstet wurde. Eine lebendige Demokratie braucht eine aktive und kritische Zivilgesellschaft und freie Presse!

Im Fall der Entführung von Alberth Sneider Centeno, eines Aktivisten für die Rechte der Volksgruppe der Garífuna sowie drei weiteren sozial engagierten Einwohnerinnen und Einwohnern der Gemeinde Triunfo de la Cruz appelliere ich an die honduranischen Behörden, die Ermittlungen mit Nachdruck voranzutreiben.

Hintergrund:

Die LGTBI-Aktivistin Scarleth Cambell ist am 10. Juli auf offener Straße erschossen worden. Der Menschenrechtsverteidiger Marvin Damian Castro Molina wurde am 13. Juli tot aufgefunden, nachdem er einen Tag zuvor entführt worden war. Die Organisationen, bei denen Frau Cambell und Herr Castro aktiv waren, sind geschätzte Partner deutscher Nichtregierungsorganisationen.

Alberth Sneider Centeno, Mitglied der NGO OFRANEH, die sich für Indigenen- und Frauenrechte und Umweltschutz einsetzt, wurde zusammen mit drei weiteren Einwohnerinnen und Einwohnern seines Dorfes am 18. Juli gewaltsam entführt.

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