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Auswärtiges Amt zu den Entwicklungen in Hodeidah

13.06.2018 - Pressemitteilung

Zum angelaufenen militärischen Vorgehen der jemenitischen Regierung und der sie unterstützenden Koalition zur Rückeroberung der Hafenstadt Hodeidah sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts heute (13.06.):

Wir sind sehr besorgt über die aktuellen Entwicklungen um Hodeidah. In einem dicht besiedelten urbanen Umfeld besteht das Risiko schwerwiegender humanitärer Konsequenzen der Militäroperation. Als wichtigster Importhafen Jemens ist Hodeidah zentral für die humanitäre Versorgung der Bevölkerung des ganzen Landes.

Wir appellieren an alle Konfliktparteien den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten und fordern im Interesse der notleidenden Menschen in Jemen von allen Parteien die strikte Einhaltung des humanitären Völkerrechts und die Achtung der humanitären Prinzipien. Schon die Auseinandersetzungen der letzten Monate südlich von Hodeidah haben die bestehende humanitäre Krise weiter verschärft und Zehntausende zur Flucht getrieben.

Darüber hinaus drohen die aktuellen Entwicklungen die laufenden Vermittlungsbemühungen des Sondergesandten der Vereinten Nationen Martin Griffiths weiter zu erschweren. Wir rufen die Konfliktparteien dazu auf, konstruktiv mit dem Sondergesandten der Vereinten Nationen und den internationalen humanitären Organisationen vor Ort zusammenzuarbeiten und alle Möglichkeiten zu nutzen, eine weitere Eskalation im Konflikt zu verhindern.

Die Bemühungen des Sondergesandten haben unsere volle Unterstützung, denn eine dauerhafte Lösung des Konflikts wird nur auf politischem Wege möglich sein.

Hintergrund:

Aktuell sind Truppen auf Seiten der jemenitischen Regierung mit Hilfe der sie unterstützenden Koalition nahe an die von den Huthis kontrollierte Hafenstadt Hodeidah an der Westküste Jemens herangerückt und haben nach eigenen Angaben mit Operationen zur Einnahme der Stadt begonnen. Die Vereinten Nationen haben vor den dramatischen humanitären Konsequenzen eines möglichen Angriffs auf die Stadt oder einer Belagerung des Hafens gewarnt, über den 70 Prozent aller humanitären und kommerziellen Importe abgewickelt werden.

22 Millionen Menschen in Jemen, mehr als zwei Drittel der Bevölkerung, sind von humanitärer Hilfe abhängig.

Gleichzeitig bemüht sich der Sondergesandte der Vereinten Nationen mit Nachdruck um eine politische Lösung. Er will noch diesen Monat dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Rahmenvereinbarung für die Aufnahme von Friedensverhandlungen vorstellen.

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