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Menschenrechtsexpertin Vladislava Stoyanova erhält den Henrik Enderlein Preis 2023
Gemeinsame Pressemitteilung des Auswärtigen Amts, des französischen Ministeriums für Europa und auswärtige Angelegenheiten, der Universität Sciences Po und der Hertie School.
Heute wurde im Auswärtigen Amt der Preis zu Ehren des ehemaligen Hertie School Präsidenten vergeben. Neben der Gewinnerin Vladislava Stoyanova erhält Phillip Ayoub eine lobende Anerkennung der Jury.
Die deutsch-französische Wissenschaftsauszeichnung Henrik Enderlein Preis geht in diesem Jahr an die Rechtswissenschaftlerin Vladislava Stoyanova. Die Menschenrechtsexpertin der Universität Lund (Schweden) erhält die Auszeichnung für ihre exzellente Forschung zu Fragen der europäischen Migration, den Rechten Geflüchteter und der Bekämpfung des Menschenhandels. Mit einer lobenden Anerkennung zeichnete die Jury den Politikwissenschaftler Phillip Ayoub aus. Der Professor am University College London (Vereinigtes Königreich) beschäftigt sich mit marginalisierten Bevölkerungsgruppen und ihren Interessensvertretungen. Die Preise wurden heute Abend in einer feierlichen Zeremonie im Auswärtigen Amt verliehen, in Anwesenheit der beiden Beauftragten für die deutsch-französische Zusammenarbeit in der deutschen und der französischen Regierung, der Staatsministerin für Europa und Klima, Anna Lührmann, und der Staatssekretärin für Europa, Laurence Boone.
Der Henrik Enderlein Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde 2022 gemeinsam von der Hertie School, der Universität Sciences Po in Paris, dem Auswärtigen Amt sowie dem französischen Ministerium für Europa und Auswärtige Angelegenheiten ins Leben gerufen.
Exzellente Forschung trifft Praxis
Professorin Stoyanova und Professor Ayoub wurden von einer internationalen Jury unter Vorsitz von Cornelia Woll, Präsidentin der Hertie School, ausgewählt. Neben der wissenschaftlichen Exzellenz überzeugte die Jury die hohe Praxisrelevanz der Forschungsergebnisse.
Prof. Cornelia Woll, Präsidentin der Hertie School und Juryvorsitzende, sagte zur diesjährigen Preisträgerin:
Mit ihrer kritischen Forschung zu den rechtlichen Belangen geflüchteter Menschen im Kontext der europäischen Migrationspolitik trägt Vladislava Stoyanova zu Forschung und Praxis drängender europäischer Zeitfragen bei. Für ihr außerordentliches Engagement an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik gratuliere ich im Namen der gesamten Jury herzlich.
Matthias Vicherat, Präsident der Universität Sciences Po in Paris:
Der Henrik-Enderlein-Preis steht im Mittelpunkt des Bestrebens von Sciences Po, einer internationalen, weltoffenen Universität, Europa zu einem der Schwerpunkte ihrer Lehr- und Forschungsarbeit zu machen. Herzlichen Glückwunsch an Vladislava Stoyanova und Phillip Ayoub für ihre Arbeit, die einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Debatte in Europa leistet.
Staatsministerin für Europa und Klima Anna Lührmann erklärte:
Eine starke europäische Demokratie hat auch die Aufgabe, die Rechte von geflüchteten und marginalisierten Menschen zu schützen. Dafür geben Vladislava Stoyanova und Phillip Ayoub wichtige Impulse.
Die französische Staatsministerin für Europa Laurence Boone sagte:
Henrik Enderlein, ein glühender Verfechter der europäischen Sache und ein eifriger Freund Frankreichs, wäre glücklich und stolz zu sehen, dass dieser Preis in seinem Gedenken für Arbeiten verliehen wird, die sich mit Themen befassen, bei denen unser gemeinsames, verantwortungsbewusstes und vereintes Handeln als Europäer unerlässlich ist.
Menschenrechte und politisch unterrepräsentierte Gruppen im Fokus
Vladislava Stoyanova ist Assoziierte Professorin der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Lund in Schweden. Sie erforscht die Asyl- und Migrationspolitik der Europäischen Union. In der Vergangenheit publizierte sie außerdem zu Fragen des Menschenhandels in der EU sowie zur Rolle der Istanbul-Konvention für den Schutz von Frauen vor geschlechterbezogener Gewalt.
Phillip Ayoub ist Professor für Internationale Beziehungen am University College London. In seiner Forschung beschäftigt sich Ayoub mit Einfluss und Rechten politisch unterrepräsentierter Bevölkerungsgruppen wie der LGBTQI+-Gemeinschaft und Frauen. Ein besonderer Fokus liegt auf transnationalen sozialen Bewegungen. Darüber hinaus publizierte er unter anderem zur Gleichstellungspolitik während der Amtszeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel, zur Wahrung der Menschenrechte queerer Personen sowie zu LGBTQI+-Aktivismus innerhalb der Europäischen Union.
Über den Henrik Enderlein Preis
Der Henrik Enderlein Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird an junge Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler unter 40 Jahren vergeben. Die Arbeiten der Preisträgerinnen und Preisträger zeugen von wissenschaftlicher Exzellenz und leisten einen konkreten Beitrag zur öffentlichen Debatte über die Zukunft Europas. Der Henrik Enderlein Preis trägt seinen Namen zu Ehren des ehemaligen Präsidenten der Hertie School, der sich mit Nachdruck für Europa engagierte.
Zu den Jurymitgliedern zählten: Jury-Vorsitzende Prof. Cornelia Woll, Präsidentin der Hertie School; Jean Pisani-Ferry, Professor für Wirtschaftswissenschaften am European University Institute/Florenz und der Universität Sciences Po/ Pairs; Dorit Geva, Professorin für Soziologie und Sozialanthropologie an der Central European University Budapest/Wien; Jakob Vogel, Direktor des Centre Marc Bloch und Professor für Geschichte an der Universität Sciences Po/ Paris; Sergei Guriev, Professor für Ökonomie an der Sciences Po/ Paris; Prof. Thurid Hustedt, Dekanin der Studienprogramme der Hertie School; Dimo Böhme, stellvertretender Beauftragter für die deutsch-französische Zusammenarbeit im französischen Außenministerium; und Léonor Guy, stellvertretende Beauftragte für die deutsch-französische Zusammenarbeit im Auswärtigen Amt.
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