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Jüdisches Leben untrennbarer und bereichernder Bestandteil der europäischen Gesellschaften

11.09.2019 - Pressemitteilung

Zweite deutsch-französische Antisemitismus-Konsultationen

Heute fanden die zweiten deutsch-französischen Antisemitismus-Konsultationen in Berlin statt. Die Sonderbeauftragte für Beziehungen zu jüdischen Organisationen und Antisemitismusfragen im Auswärtigen Amt, Michaela Küchler, der Bundesbeauftragte für den Kampf gegen Antisemitismus, Dr. Felix Klein und Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, berieten mit ihren französischen Partnern über die Bekämpfung von Antisemitismus in beiden Ländern. Beide Länder wollen sich dafür einsetzen, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland, in Frankreich und in der gesamten EU sicher und ohne Angst leben können. Jüdisches Leben ist ein untrennbarer und bereichernder Bestandteil der europäischen Gesellschaften. Deutschland und Frankreich haben sich verpflichtet, es zu schützen und zu fördern.

Bundesbeauftragter Dr. Klein:

Die Bekämpfung von Antisemitismus, ganz gleich welcher Prägung, ist eine der wesentlichen Prioritäten der Bundesregierung und Konsens aller demokratischen Kräfte in Deutschland. Die Bundesregierung fühlt sich der jüdischen Gemeinschaft in besonderer Weise verpflichtet und wendet sich gegen alle Tendenzen des Vergessens oder Verschweigens des nationalsozialistischen Völkermordes an den Juden.

Deutschland und Frankreich wollen sich auch künftig zu den Erfahrungen und Ansätzen in beiden Ländern austauschen und diese, soweit übertragbar, gegenseitig nutzbar machen. Im Hinblick auf die deutsche EU-Ratspräsidentschaft ab Juli 2020 und den deutschen Vorsitz in der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) 2020 wurde eine enge Abstimmung vereinbart. Dabei steht unter anderem die Umsetzung der Schlussfolgerungen des Rats der Europäischen Union vom 6. Dezember 2018 im Fokus der deutsch-französischen Bemühungen.

Sonderbeauftragte Küchler:

Es ist von größter Bedeutung, dass sich Deutschland und Frankreich bei der Bekämpfung von Antisemitismus eng abstimmen und diese Zusammenarbeit auch in die Europäische Union und internationale Gremien hineintragen. Wie das erfolgreich gelingen kann, haben wir heute besprochen.

Hintergrund

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konsultationen im Auswärtigen Amt
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konsultationen im Auswärtigen Amt © Auswärtiges Amt

Die deutsch-französischen Antisemitismus-Konsultationen fanden 2019 zum zweiten Mal auf hoher Beamtenebene statt, nachdem das Format 2018 ins Leben gerufen wurde. Im Rahmen der diesjährigen Konsultationen informierte der Leiter der französischen Antidiskriminierungsstelle (DILCRAH), Herr Frédéric Potier, über den Entwurf des neuen französischen Gesetzes gegen die Verbreitung von Antisemitismus in den sozialen Medien. Weiterhin wurden auch die Bemühungen der OSZE und der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) diskutiert, auf internationaler Ebene Antisemitismus zu bekämpfen. Dr. Schuster erläuterte ausführlich das Projekt des Zentralrats der Juden in Deutschland „Schalom Aleikum. Jüdisch-muslimischer Dialog“.

Aus Anlass der Konsultationen fand zudem ein Expertengespräch zum Thema Antisemitismusbekämpfung in der Einwanderungsgesellschaft statt. Professor Dr. Eckhardt Fuchs und Dr. Dirk Sadowski, Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung, Dr. Martin Kloke, Cornelsen-Verlag und Derviş Hızarcı, Antidiskriminierungsbeauftragter der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie sprachen mit französischen Experten über Erfahrungen mit Bildungsansätzen in beiden Ländern, die sich an Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund richten.

--- Gemeinsame Pressemitteilung des Auswärtigem Amts und des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat ---

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