Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts

Außenminister Maas anlässlich der heutigen Veröffentlichung der deutsch-dänischen Freundschaftserklärung

16.03.2021 - Pressemitteilung

Anlässlich der heutigen Veröffentlichung der deutsch-dänischen Freundschaftserklärung sagte Außenminister Heiko Maas (16.03.):

Es ist mir eine große Freude, anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der friedlichen Grenzziehung zwischen Dänemark und Deutschland heute gemeinsam mit meinem Amtskollegen Jeppe Kofod die deutsch-dänische Freundschaftserklärung zu vereinbaren.

Deutschland und Dänemark teilen zwar nur eine kurze Grenze, aber inzwischen eine lange Tradition freundschaftlicher Zusammenarbeit. Eine besonders wichtige Rolle spielen dabei die Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzland – als Brückenbauer über die Grenze hinweg. Das vertrauensvolle und offene Zusammenleben in der Grenzregion ist ein Vorbild für Europa und für die Welt. Aus einem Gegeneinander ist dort ein Miteinander und heute ein Füreinander geworden.

Die engen Beziehungen zwischen Deutschland und Dänemark werden insbesondere auch von jungen Menschen beidseits der Grenze getragen. Deshalb war es mit ein großes Anliegen, heute gemeinsam mit Jeppe Kofod per Video mit einer Gruppe von deutschen und dänischen Schülerbotschafterinnen und Schülerbotschaftern zu sprechen, die sich in bewundernswerter Weise für das Zusammenleben und das wechselseitige Verständnis in der Grenzregion engagieren.

Wir wollen unsere freundschaftlichen Beziehungen gemeinsam weiterentwickeln und künftig politisch, wirtschaftlich und kulturell noch enger zusammenarbeiten – durch eine Ausweitung unserer Kooperation etwa bei erneuerbaren Energien, beim Umweltschutz und in der Entwicklungszusammenarbeit. Mit diesem Ziel haben Jeppe Kofod und ich heute eine Deutsch-Dänische Freundschaftserklärung verabredet.

Hintergrund:

Im Jahr 1920 wurde die Grenze zwischen Deutschland und Dänemark durch die Volksabstimmungen neu gezogen. Dänemark feierte seine Wiedervereinigung, aber es entstanden auch Minderheiten auf beiden Seiten der Grenze. Zwei Jahrzehnte später - mit der Besetzung Dänemarks durch Nazi-Deutschland - erreichten unsere Beziehungen ihren Tiefpunkt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Unterzeichnung der Bonn-Kopenhagener Erklärung von 1955 haben das Zusammenleben in der Grenzregion und die bilateralen Beziehungen eine nachhaltig positive Entwicklung genommen. Heute sind Dänemark und Deutschland enge Partner.

Pandemiebedingt mussten im Jahr 2020 zahlreiche Veranstaltungen ausfallen, die aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der friedlichen Grenzziehung zwischen Deutschland und Dänemark geplant waren. Dies gilt auch für das Deutsch-Dänische Kulturelle Freundschaftsjahr 2020, für das die beiden Außenminister Heiko Maas und Jeppe Kofod gemeinsam die Schirmherrschaft übernommen haben. Auch vor diesem Hintergrund ist die Deutsch-Dänische Freundschaftserklärung entstanden.

Eigentlich war aus Anlass der Freundschaftserklärung ein gemeinsamer Besuch in der Grenzregion angedacht. Pandemiebedingt fand heute stattdessen eine virtuelle Diskussion mit Schülerbotschafterinnen und Schülerbotschaftern der deutschen Minderheit in Süddänemark und der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein statt. Die „SchülerbotschafterInnen“ sind ein gemeinsames Projekt der drei Minderheitsgymnasien Deutsches Gymnasium für Nordschleswig (Apenrade), Duborg-Skolen (Flensburg) und A. P. Møller Skolen (Schleswig). Es wird koordiniert vom dänischen Grenz- und Kulturverein „Grænseforening“. Deutscher Partner ist der ADS-Grenzfriedensbund e. V. in Flensburg. Insgesamt engagieren sich rund 120 junge Menschen aus dem Grenzland in diesem Projekt. Anhand von Übungen, Spielen und Erzählungen aus ihrem eigenen Leben vermitteln sie, was das Aufwachsen in einer nationalen Minderheit bedeutet.

Zum Text der deutsch-dänischen Freundschaftserklärung

Schlagworte

nach oben