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Aktuelle Trendanalyse zeigt Relevanz von Deutsch als Fremdsprache weltweit

28.07.2025 - Pressemitteilung

Im Rahmen der Internationalen Deutschlehrertagung in Lübeck stellten Ralf Beste (Abteilungsleiter Kultur und Gesellschaft im Auswärtigen Amt) und Johannes Ebert (Generalsekretär des Goethe-Instituts) heute aktuelle Trends zum Erlernen der deutschen Sprache vor. Die Publikation „Deutsch als Fremdsprache weltweit“ bietet einen Überblick über die globale Situation des Erlernens der deutschen Sprache. Sie zeigt: Deutsch ist weltweit gefragt – vor allem als Berufssprache.

Alle fünf Jahre werden unter der Federführung des Auswärtigen Amtes durch die Mittlerorganisationen, wie dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), der Deutschen Welle, dem Goethe-Institut und der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) Daten zur Situation von Deutsch als Fremdsprache (DaF) erhoben. Basierend hierauf werden Rahmenbedingungen, Herausforderungen und erfolgreiche Strategien zur Förderung von DaF weltweit analysiert – von der frühkindlichen Bildung bis zur Erwachsenenqualifizierung. Anhand von Länderportraits und Projektbeispielen illustriert „Deutsch als Fremdsprache weltweit“ ein umfassendes Bild der Situation von DaF.

Sprachförderung als Element der Fachkräftegewinnung

Die Nachfrage nach Deutsch als Fremdsprache wächst besonders dort, wo Deutschland als attraktives Arbeits-, Ausbildungs-, oder Studienziel wahrgenommen wird: etwa in Ägypten, Indien, Kenia oder Kolumbien. In Ländern, in denen demografisches Wachstum einen Druck auf dem lokalen Arbeitsmarkt bewirkt, zum Beispiel in Kamerun, Marokko, Nepal oder Usbekistan wird Deutschlernen zunehmend mit beruflicher Mobilität und Zukunftsperspektiven in Deutschland verknüpft. So ist seit dem Inkrafttreten des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes im Jahr 2023 ein deutlicher Anstieg der Nachfrage nach Deutschkursen in der Erwachsenenbildung zu verzeichnen.

„Gezielte Sprachförderung und kultursensible Vorbereitung im Herkunftsland schaffen Perspektiven – für die Menschen, die nach Deutschland kommen, und für einen Arbeitsmarkt, der auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen ist. Denn Kenntnisse der deutschen Sprache sind wichtig sowohl für die gesellschaftliche Teilhabe in unserem Land als auch für den Erfolg im Berufsleben“, erklärt Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts.

Lehrkräftemangel als zentrale Herausforderung

Der weltweite Mangel an qualifizierten Deutschlehrkräften in allen Bildungsbereichen (Schule, Hochschule, Erwachsenenbildung) ist ein Engpass in der internationalen Sprachförderung. Ursachen sind unter anderem Pensionierungswellen, sinkende Studierendenzahlen in der Lehrkräfteausbildung oder strukturelle Schwächen in den Ausbildungssystemen.

„In vielen Ländern ist die Nachfrage nach Deutschunterricht so hoch, dass wir mehr Lehrerinnen und Lehrer brauchen. Deshalb entwickeln wir gemeinsam mit den Mittlerorganisationen eine internationale Lehrkräftestrategie“, so Ralf Beste, Abteilungsleiter Kultur und Gesellschaft im Auswärtigen Amt.

Internationale Bildungskooperation bleibt der Schlüssel zur Stärkung von Deutsch als Fremdsprache

Bildungspolitische Reformen in vielen Ländern eröffnen neue Chancen für DaF, beispielsweise durch zusätzliche Fremdsprachenangebote. So strebt Litauen in den „Strategischen Leitlinien für die Beziehungen zu Deutschland“ an, dass 30 % der Schüler*innen als zweite Fremdsprache nach Englisch Deutsch erlernen. Gleichzeitig steht Deutsch als Schulfach in vielen Ländern unter Druck, da Fremdsprachen zugunsten von MINT-Fächern zurückgedrängt werden. Die Integration von Deutsch als Zusatzqualifikation in technische, wirtschaftliche und medizinische Studiengänge sowie die Etablierung neuer berufsspezifischer Studiengänge mit Deutschkomponente bieten hier zukunftsweisende Lösungsansätze.

Die enge Zusammenarbeit mit Bildungsministerien, Schulen und Hochschulen weltweit zeigt: Sprachförderung ist ein strategisches Instrument für Bildungszugang, Fachkräftegewinnung und internationale Verständigung.

Hintergrund zur Datenerhebung „Deutsch als Fremdsprache weltweit“

Unter Federführung des Auswärtigen Amts erfasst das „Netzwerk Deutsch“ alle fünf Jahre gemeinsam mit lokalen Arbeitsgruppen die Daten zu den Deutschlernenden weltweit. An der Datenerhebung 2025 haben das Goethe-Institut, der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) mitgewirkt. Weitere Institutionen wie Verbände der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer, die Deutsche Welle und Gesellschaft für Akademische Studienvorbereitung und Testentwicklung (g.a.s.t.) waren beteiligt. Da die Vollständigkeit und Verfügbarkeit von Daten bei der diesjährigen Erhebung in einzelnen Ländern stark variiert, wird in diesem Jahr davon abgesehen, eine Gesamtzahl an Deutschlernenden weltweit zu veröffentlichen.

Die Publikation finden Sie hier.

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