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Außenministerin Baerbock vor ihrer Abreise nach Neu-Delhi, Indien
Vor ihrer Abreise nach Neu-Delhi, Indien erklärte Außenministerin Annalena Baerbock heute (04.12.):
Indien zu besuchen, ist ein Sechstel der Welt zu besuchen. Schon im nächsten Jahr wird Indien China als bevölkerungsreichstes Land der Welt ablösen. Dass Indien die Ausgestaltung der internationalen Ordnung im 21. Jahrhundert entscheidend beeinflussen wird – im Indo-Pazifik und darüber hinaus – ist ohne Zweifel. Und dass es Indien gelang, in den letzten 15 Jahren über 400 Millionen Menschen – fast so viele wie Menschen in der EU leben – aus absoluter Armut zu befreien, ist beeindruckend. Damit zeigt es, dass gesellschaftliche Pluralität, Freiheit und Demokratie ein Motor für wirtschaftliche Entwicklung, Frieden und Stabilität sind. Daran gemeinsam mit der Stärkung der Menschenrechte weiter zu arbeiten, auch das ist unsere Aufgabe.
Im letzten Monat der deutschen G7-Präsidentschaft besuche ich Indien nur wenige Tage nachdem es den Vorsitz in den G20 übernommen hat. Im Zentrum meiner Gespräche werden daher auch die dringendsten Aufgaben unserer Zeit stehen – die Eindämmung der Klimakrise und die Wahrung unserer auf Regeln basierenden internationalen Ordnung. Dass Indien bereit ist, sein Gewicht global einzubringen, hat es zuletzt beim G20-Gipfel auf Bali gezeigt. Die klarere Positionierung der G20 gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine ist letztlich auch Indien zu verdanken. Als aufstrebende Wirtschaftsmacht und gefestigte Demokratie ist Indien – trotz aller gesellschaftlicher Herausforderungen im Inneren – sowohl Vorbild als auch Brückenbauer für viele Länder der Welt. Und ein natürlicher Partner Deutschlands.
Nicht nur in den G20 sondern auch zuhause für seine eigene Bevölkerung hat sich die indische Regierung ambitionierte Ziele gesetzt. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien will Indien die Energiewende stärker als bisher vorantreiben. Deutschland steht dabei an Indiens Seite. Denn die dramatischen Auswirkungen der Klimakrise treffen uns alle, zerstören Lebensgrundlagen in Europa wie in Indien. Das wir unsere wirtschafts-, klima- und sicherheitspolitische Zusammenarbeit mit Indien über unsere strategische Partnerschaft hinaus stärken wollen, sind nicht hohle Worte. So werde ich in Neu-Delhi auch ein Mobilitätsabkommen unterzeichnen, das es unseren Menschen erleichtern wird, im jeweils anderen Land zu studieren, zu forschen und zu arbeiten.