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Außenministerin Baerbock vor ihrer Reise nach Griechenland und in die Türkei
Anlässlich ihrer Reise nach Griechenland und in die Türkei erklärte Außenministerin Annalena Baerbock heute (28.07.):
Nie kam es mehr auf den Zusammenhalt zwischen NATO-Verbündeten und europäischen Partnern an als in diesen Zeiten, in denen Russland nicht nur die Unterwerfung der Ukraine als selbstbestimmtes Land plant, sondern mit allen Mitteln versucht unser Bündnis zu spalten. Deshalb ist es mir gerade jetzt wichtig, meine Antrittsreisen nach Griechenland und in die Türkei nachzuholen.
In Griechenland besuche ich einen unserer engsten Partner in Europa - bei der Unterstützung der Ukraine, in unserem europäischen Widerstand gegen Russlands Aggression, aber auch im Kampf gegen die Klimakrise und dem entschlossenen Ausbau der erneuerbaren Energien. Vielen Deutschen ist Griechenland als Urlaubsort sehr vertraut, aber zu wenige wissen um das Ausmaß der Schuld, die Deutschland dort im Zweiten Weltkrieg durch die Gräueltaten der NS-Besatzung auf sich geladen hat. Die Erinnerung daran wachzuhalten ist mir wichtig - weil sie die Voraussetzung für eine gute gemeinsame Zukunft ist. Nicht zuletzt will ich vor Ort hören, was wir als Europäische Union dafür tun müssen, dass unsere gemeinsame Außengrenze sicher ist - auch für die Menschen, die unter Lebensgefahr bei uns Zuflucht suchen. Die Aufgabe, die Griechenland hier für uns alle trägt, ist riesig und verdient unsere ganze Solidarität.
Die Sicherheit im Mittelmeerraum wird auch ein wichtiges Thema meiner Gespräche in Istanbul und Ankara sein. Unsere Botschaft ist auch dort: Probleme müssen in Gesprächen gelöst werden, nicht durch die Eskalation von Spannungen.
Die Türkei ist ein unverzichtbarer Partner und wie kaum ein anderes Land mit unserem verbunden. In Millionen Menschen schlägt ein Herz für unsere beiden Länder. Gerade deshalb ist es mir ein Anliegen, dass wir politisch nicht immer weiter auseinanderdriften. Wie in jeder engen Beziehung werden wir offen miteinander sprechen: über die Vermittlung der Türkei im Schwarzen Meer, die für Millionen Menschen einen Hoffnungsschimmer bringt, dass eine noch schlimmere Hungerkrise vermieden werden kann. Über die gemeinsamen Planungen in der NATO. Aber natürlich werde ich in der Türkei auch die Themen ansprechen, bei denen wir teils fundamentale Differenzen haben: die Militärinterventionen in Nordsyrien, Menschenrechte, die Umsetzung von Verpflichtungen als Mitglied des Europarats. Auch hier müssen wir dafür sorgen, dass sich unsere Wege wieder aufeinander zubewegen.