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Grußwort von Staatsminister Niels Annen anlässlich des Festaktes zum 20jährigem Bestehen der Deutsch-Französischen Hochschule in Hamburg
-- es gilt das gesprochene Wort --
Ich freue mich sehr, Sie heute in meiner Heimatstadt Hamburg als Staatsminister des Auswärtigen Amtes begrüßen zu können.
Hamburg liegt im Herzen von Europa und betreibt als Hafenstadt seit jeher Handel mit seinen europäischen Nachbarn. Und natürlich darüber hinaus.
Wir Hamburger bezeichnen unsere Stadt und unseren Hafen nicht umsonst als „Tor zur Welt“. Dabei ist uns bewusst, dass die dynamische Entwicklung unserer Stadt in den letzten Jahrzehnten eng mit der europäischen Einigung verbunden ist.
Nach zwei von Deutschland verursachten Weltkriegen mit Millionen von Toten, entwickelte sich die europäische Idee hin zu einer Gemeinschaft, zu einer Union. Für die junge Bundesrepublik war der stärkste Anker dabei die Freundschaft mit Frankreich und dessen ausgestreckte Hand sowie das Vertrauen, das uns trotz der schrecklichen Kriege entgegengebracht wurde. Dafür bin ich sehr dankbar.
Diese deutsch-französische Freundschaft, das können wir 74 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs von ganzem Herzen sagen, hat enorme Früchte getragen: Für die Menschen, für unsere beiden Länder, aber auch für ganz Europa.
Diese Freundschaft steht für die Schaffung eines stabilen, tief verbundenen und fest verankerten Fundaments, auf dem die europäische Einigung wachsen und gelingen kann. Die deutsch-französische Freundschaft ist der integrierende Kern der europäischen Idee.
Vor diesem Hintergrund haben wir in diesem Jahr den Vertrag von Aachen unterzeichnet. Er schreibt den Elysée-Vertrag aus dem Jahr 1963 fort.
Standen 1963 noch Aussöhnung und Begegnung im Zentrum, sprechen wir heute vor allem von gemeinsamen Werten und Interessen. Wir sprechen von Beziehungen, die so eng sind, wie niemals zuvor in der Geschichte unserer beiden Länder.
Der Vertrag von Aachen ist Nachweis und Ausdruck der tiefen deutsch-französischen Freundschaft. Er gibt uns den Weg vor, noch enger und besser zusammenzuarbeiten und uns mit ganzer Kraft für das Zusammenwachsen in Europa einzusetzen.
So vereinbart der Vertrag ganz konkret neue Kooperationen und grenzübergreifende Zusammenarbeit im Bereich von Bildung und Forschung.
Meine Damen und Herren,
es ist mir daher heute ein besonderes Anliegen die Errungenschaften der Deutsch-Französische Hochschule zu würdigen, die seit nunmehr 20 Jahren an der Spitze des akademischen Austauschs zwischen Deutschland und Frankreich steht.
Die Deutsch-Französische Hochschule macht mit ihren beinahe 200 binationalen und inzwischen auch immer mehr trinationalen Studiengängen Europa für junge Menschen erst real und erlebbar.
Den Grundstein für die Hochschule legten die damaligen Außenminister Klaus Kinkel und Hubert Védrine, als sie im Jahr 1997 das Weimarer Abkommen unterzeichneten.
Beide Regierungen bekräftigen darin ihre Absicht, die Hochschule weiterzuentwickeln. Die Deutsch-Französische Hochschule ist und bleibt Vorreiter für die Förderung, Evaluation und Weiterentwicklung von Modellen der transnationalen Hochschulkooperation. Mehr als ein Drittel des deutsch-französischen akademischen Austauschs findet unter dem Dach der Hochschule statt.
Die Deutsch-französische Hochschule sucht und pflegt den akademischen Dialog. Allein in diesem Jahr für 6.500 Studierende.
Heute gratulieren wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Deutsch-französischen Hochschule und allen, die zu ihrem Gelingen beigetragen haben, ganz herzlich zum 20jährigen Bestehen. Wir freuen uns auf weiterhin hervorragende Zusammenarbeit.
Herrn Generalsekretär Hellmann, der sich bald neuen Aufgaben widmen und die Leitung des DAAD in Rio de Janeiro und des Deutschen Wissenschafts- und Innovationshauses in Sao Paolo übernehmen wird, wünschen wir alles Gute.
Vielen Dank!