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Der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, Dr. Lars Castellucci, zum Internationalen Tag der Menschenrechte
Zum Internationalen Tag der Menschenrechte erklärt Dr. Lars Castellucci, Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe:
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.„ Mit diesen Worten beginnt Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die heute vor 77 Jahren in Paris verabschiedet wurde. Sie war eine unmittelbare Antwort auf die Verbrechen des Nationalsozialismus und markiert bis heute einen politischen wie moralischen Neubeginn. Dieses historische Versprechen ist für uns Auftrag und Mahnung zugleich.
Gegenwärtig stehen Menschenrechte weltweit unter erheblichem Druck. In vielen Regionen setzt sich zunehmend das Recht des Stärkeren gegenüber der Stärke des Rechts durch. Autoritäre Akteure versuchen, menschenrechtliche Normen zu relativieren oder zurückzudrängen. Zugleich untergraben Enttäuschungen, gebrochene Zusagen und der Vorwurf mangelnder Kohärenz das Vertrauen in die internationale Menschenrechtsordnung. Die Menschenrechte werden nur wirksam bleiben, wenn Staaten und Gesellschaften sie aktiv verteidigen und weiterentwickeln.
Das zeigt sich insbesondere in aktuellen Krisen wie im Sudan, wo Millionen Menschen von Hunger, Vertreibung und schwersten Menschenrechtsverletzungen betroffen sind, oder in der Ukraine, wo das Völkerrecht in eklatanter Weise verletzt wird. Menschenrechtliche Prinzipien zu verteidigen ist deshalb nicht nur eine Frage humanitärer Verantwortung, sondern auch eine Voraussetzung für eine stabile und verlässliche regelbasierte internationale Ordnung.
Als Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe setze ich mich dafür ein, die Universalität der Menschenrechte zu stärken, vernachlässigte Krisen stärker in den Blick zu rücken und das Bewusstsein für die Bedeutung menschenrechtlicher Verpflichtungen auch in Deutschland zu fördern. Menschenrechte sind ein grundlegendes Gut, das es zu verteidigen und zu stärken gilt – für eine sichere und gerechte internationale Ordnung.
Am heutigen Tag gilt mein besonderer Dank all denjenigen, die sich weltweit unter oft schwierigen und gefährlichen Bedingungen für Menschenrechte einsetzen. Ihr Engagement macht deutlich, dass die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte kein abgeschlossenes historisches Dokument ist, sondern täglich neu mit Leben gefüllt wird.