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Außenminister Wadephul vor seiner Abreise nach Japan und Indonesien
Vor seiner Abreise nach Japan und Indonesien erklärte Außenminister Johann Wadephul heute (17.08.):
Mit kaum einem Land im indopazifischen Raum verbindet uns so viel wie mit Japan. Uns einen Werte und Interessen – und wir sind mit den gleichen massiven Herausforderungen konfrontiert, die unsere freiheitliche Art zu leben in Frage stellen.
Wie eng unsere Sicherheit verknüpft ist, zeigen Chinas und Nordkoreas Unterstützung für Russlands völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die intensiven europäischen und amerikanischen Friedensbemühungen gerade der letzten Tage müssen jetzt auf den Weg zu einem gerechten Frieden führen, der grundlegende Sicherheitsinteressen der Ukraine und Europas wahrt. Für Japans anhaltende Unterstützung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Putins Aggressionskrieg bin ich sehr dankbar. Um unsere Freiheit zu bewahren, müssen und wollen Deutschland und Japan mehr in die eigene Sicherheit investieren.
Chinas zunehmend aggressives Auftreten in der Straße von Taiwan und im Ost- und Südchinesischen Meer hat auch Auswirkungen auf uns in Europa: Hier stehen Grundregeln unseres weltweiten Miteinanders auf dem Spiel. Dem stellen wir uns gemeinsam durch unseren Einsatz für eine internationale Ordnung entgegen, die von der Stärke des Rechts und für alle verbindlichen Regeln getragen wird.
Im Indopazifik entscheidet sich ganz maßgeblich, wie sicher die Freiheit der Seewege, globaler Lieferketten und damit die Wirtschaftsentwicklung der ganzen Welt bleibt. Das ist von herausragender Bedeutung für große exportierende Volkswirtschaften wie Deutschland und Japan – aber auch für unsere aufstrebenden Partner im ASEAN-Raum wie Indonesien.
Wirtschaftlich stehen wir auch ganz grundlegend vor massiven Aufgaben: China fordert unsere Volkswirtschaften mit unfairen und marktverzerrenden Handelspraktiken heraus. Die Zollpolitik der USA verunsichert Unternehmen in Europa wie Asien. Nur wer stark und widerstandsfähig aufgestellt ist, auf unterschiedliche Rohstoffpartner und Bezugswege setzt, kann in einem solchen Umfeld bestehen. Gemeinsam tritt Deutschland mit Schlüsselpartnern wie Japan und Indonesien deshalb für Wirtschaftsbeziehungen ein, die auf freien Handel, Wettbewerb und Fairness bauen. Dass die EU sich im Endspurt zu einem Freihandelsabkommen mit Indonesien befindet, ist dabei ein wichtiger Schritt. Vom globalen Vorreiter Japan können wir gerade bei Wirtschaftssicherheit viel lernen.
Unsere Freiheit, unser Wohlstand und unsere Sicherheit – die Ziele, die mich als Außenminister leiten – entscheiden sich nicht allein in Europa. Sie entscheiden sich gerade auch im Zusammenspiel mit starken Partnern weltweit.