Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts

Wiederaufnahme Absetzen humanitärer Güter aus der Luft für Gaza

01.08.2025 - Pressemitteilung

Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums der Verteidigung und des Auswärtigen Amtes

Deutschland beteiligt sich mit der Bundeswehr erneut an der Unterstützung der Zivilbevölkerung in Gaza durch das Absetzen von humanitären Gütern aus der Luft. In den ersten beiden Flügen der Luftwaffe wurden heute 34 Paletten mit insgesamt knapp 14 Tonnen dringend benötigte Nahrungsmittel und medizinische Hilfsgüter abgeworfen, die von der Jordanian Hashemite Charity Organization (JHCO) bereitgestellt werden.

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat nach der Befassung des Sicherheitskabinetts am 28. Juli 2025 der Luftwaffe den Auftrag gegeben, schnellstmöglich die Hilfsflüge aufzunehmen. Zuvor wurden bereits seit Freitag in der Luftwaffe und im Heer umfassende Vorbereitungen angestoßen, um nach der Entscheidung einen schnellstmöglichen Einsatz im Rahmen der multinationalen Luftbrückenoperation sicherzustellen. Der König von Jordanien, Abdullah II., hatte die internationale Gemeinschaft um erneute Unterstützung für eine durch Jordanien koordinierte Luftbrückenoperation gebeten, um die humanitäre Situation der Zivilbevölkerung in Gaza zu verbessern.

Die Zivilbevölkerung benötigt dringend große Mengen an Nahrung, Medikamenten und weitere Hilfsgüter. Zusammen mit den Vereinten Nationen und internationalen Hilfsorganisationen müssen alle verfügbaren Wege und Mittel genutzt und ausgebaut werden, dies betrifft vor allem die Versorgung über den Landweg.

Dazu Verteidigungsminister Pistorius:

In Gaza fehlt es in diesen Tagen vor allem an Nahrung und Medikamenten. Für viele Menschen – auch für viele Kinder - geht es ums nackte Überleben. Deswegen habe ich gemeinsam mit Bundeskanzler Merz und Außenminister Wadephul entschieden, dass wir – wie schon 2024 - dringend benötigte Hilfsgüter über Gaza abwerfen. Die so genannten „Air Drops“ sind anspruchsvoll und erfordern viel Expertise und Erfahrung. Mein Dank geht an unsere Spezialisten von Luftwaffe und Heer, die wieder einmal sofort zur Stelle sind. Klar ist auch: Die Flüge können nur einen sehr kleinen Teil dazu beitragen, um den Betroffenen vor Ort das Allernötigste zur Verfügung zu stellen. Meine Erwartungshaltung ist: Israel muss die umfassende humanitäre Versorgung der seit Monaten in Gaza akut leidenden Menschen sicherstellen. Wir müssen zusammen mit unseren Partnern erreichen, dass umgehend wieder große Mengen an Hilfsgütern und Nahrung die notleidenden Menschen erreichen.

Außenminister Wadephul unterstreicht:

Wir lassen nichts unversucht, um den Menschen in Gaza zu helfen. Angesichts der absolut dramatischen Lage ist das Absetzen von Hilfsgütern über die Luft ein zusätzlicher Weg, dringend benötigte Hilfsgüter schnell zu den Notleidenden zu bekommen. Gleichzeitig arbeiten wir weiter unter Hochdruck daran, den etablierten humanitären Landweg mit den erfahrenen UN-Organisationen wieder aufzubauen, den die Luftabwürfe nicht ersetzen können. Klar bleibt: Nur über den Landweg können Hilfsgüter die Menschen in ausreichender Menge erreichen. Deswegen fordern wir in unseren Gesprächen die israelische Regierung dringend auf, den UN und den internationalen Hilfsorganisationen sicheren Zugang und vor allem auch sichere Verteilung zu ermöglichen.

Hintergrund

Der deutsche Beitrag wird durch zwei A400M Luftfahrzeuge der Luftwaffe und durch Soldaten des Heeres zum Betrieb einer Packstraße für die Abwurflasten gestellt. Der Beitrag stützt sich auf das deutsche Einsatzkontingent Counter Daesh/Capacity Building Iraq in Jordanien ab. Die beiden Luftfahrzeuge, die bereits am Mittwoch aus Wunstorf über Memmingen nach Jordanien verlegt hatten, sind auf der Muwaffaq Salti Air Base in Al Azraq, Jordanien, stationiert.

Bereits vom 13. März bis zum 31. März 2024 hatte sich die Luftwaffe im Rahmen der jordanischen Initiative Solidarity Path Operation zusammen mit weiteren internationalen Partnern an der humanitären Hilfeleistung für Gaza über das Absetzten von Hilfsgütern aus der Luft beteiligt. Insgesamt wurde so in 39 Flügen 316 Tonnen Hilfsgüter abgesetzt. Die Flüge wurden Ende März 2024 aufgrund der Verfügbarkeit leistungsfähigerer Transportwege beendet. Zu weiteren Informationen über eine Abwurf-Operation und die eingesetzten Luftfahrzeuge, verweisen wir die auf bundeswehr.de bereitgestellten Informationen.

Schlagworte

nach oben