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UN Peacekeeping Ministerial liefert neue Zusagen zur Stärkung von Friedenssicherungseinsätzen

14.05.2025 - Pressemitteilung

Gemeinsame Presseerklärung der Vereinten Nationen, des Auswärtigen Amts und des Bundesministeriums der Verteidigung

Heute endete das UN Peacekeeping Ministerial 2025 in Berlin. Mehr als 130 Mitgliedstaaten und internationale Partner – insgesamt über eintausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer – waren zusammengekommen, um ihre Unterstützung für die UN-Friedenssicherung zu bekräftigen und konkrete Unterstützungszusagen zu verkünden, die auf eine Stärkung der Wirksamkeit und Anpassungsfähigkeit von Friedenseinsätzen angesichts sich verändernder globaler Herausforderungen abzielen.

Das zweitägige hochrangige Treffen wurde von der Bundesregierung ausgerichtet und stellt einen bedeutenden Meilenstein in den fortwährenden Bemühungen um eine stärkere Unterstützung vonseiten der Mitgliedstaaten und einen Beitrag zur zukünftigen Ausrichtung der UN-Friedenssicherung dar. Im Mittelpunkt der Konferenz stand die Zukunft der Friedenssicherung. Dabei wurde deutlich, dass es innovative Ansätze braucht, um komplexe Konflikte zu bewältigen, neue Technologien nutzbringend einzusetzen und Bedrohungen wie Falsch- und Desinformation zu begegnen.

„In Krisengebieten überall auf der Welt können Blauhelme den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten. Die Welt braucht die Vereinten Nationen heute mehr als je zuvor. Und die Vereinten Nationen brauchen eine Friedenssicherung, die für die Gegebenheiten von heute und die Herausforderungen von morgen umfassend gewappnet ist“, so der Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres in seiner Eröffnungsrede.

„Wir begrüßen die politischen Unterstützungserklärungen der Mitgliedstaaten für die Friedenssicherung ebenso wie ihre Zusagen bezüglich militärischer und polizeilicher Einsatzkräfte, neuer Partnerschaften und technologischer Unterstützung. Bei dieser Konferenz geht es aber auch um etwas Grundsätzlicheres: die Zukunft der Friedenssicherung selbst“, wie er betonte.

„In einer vernetzten Welt kann keine Nation allein Frieden und Sicherheit für ihre Bürgerinnen und Bürger schaffen. In den vergangenen beiden Tagen haben sich mehr als 130 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen in Berlin in dem festen Willen versammelt, auf dem Weg zu diesem Ziel gemeinsam voranzukommen. Wir alle sind uns einig, dass es in unserer gemeinsamen Verantwortung liegt, starke und wirkungsvolle Friedensmissionen zu organisieren. Wir wollen künftige Missionen passgenau auf die Bedürfnisse der Gastländer ausrichten und ihre Akzeptanz und Wirksamkeit steigern. Dies ist richtungsweisend in einer Welt, in der Friedenssicherung wichtiger ist als je zuvor und die gleichzeitig noch nie vor solch großen Herausforderungen wie heute stand. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben mit vielen überaus bedeutenden Beiträgen gezeigt, dass sie dieser Herausforderung gewachsen sind. Die Unterstützung Deutschlands für die UN und ihre Friedensmissionen bleibt unerschütterlich. Wir bekennen uns zu unserem Einsatz für den Weltfrieden und die internationale Sicherheit“, so der Bundesminister des Auswärtigen Johann Wadephul.

Der Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius verkündete Zusagen Deutschlands in Höhe von 82 Millionen Euro für die UN-Friedenssicherung und erklärte: „Ich möchte allen Partnern danken, die nach Berlin gekommen sind, um bedeutende Zusagen zur Gewährleistung wirkungsvoller globaler Friedensmissionen zu machen. Deutschland bleibt ein felsenfester Unterstützer der UN-Friedenssicherung und hat Beiträge in Höhe von 82 Millionen Euro zugesagt. Zusätzlich werden wir unsere Unterstützung für Missionen und Partner mit Ausbildung und Ausrüstung fortsetzen.

Unser Ziel war es, den Fokus auf neue und innovative Zusagen zu legen, was Technologien im Bereich erneuerbare Energien genauso umfasst wie Drohnen zum Transport medizinischer Güter oder den Schutz vor unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen. Wir sind entschlossen, die drei UN-Friedensmissionen, in die die Bundeswehr derzeit Kräfte entsendet, – Südsudan, Libanon und Westsahara – weiterhin zu unterstützen.“

Zentrale Ergebnisse:

Insgesamt haben 74 Mitgliedstaaten Zusagen abgegeben, unter anderem für:

  • Militär- und Polizeieinheiten
    53 Mitgliedstaaten haben uniformierte Einsatzkräfte zugesagt, darunter 88 Militär- und Polizeieinheiten, sowie verschiedene kritische Fähigkeiten, Lufttransporte, einzelne Sachverständige, Stabsoffiziere und einzelne Polizeibeamte.
  • Spezialausbildung
    59 Mitgliedstaaten haben Spezialausbildungen für kritische Themen wie Erkenntnisgewinnung im Bereich Friedenssicherung, Schutz der Zivilbevölkerung, geschlechtsspezifische Fragen und Verhütung von sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch zugesagt.
  • Technologische Neuerungen und datengesteuerte Ansätze
    18 Mitgliedstaaten haben Zusagen in Bezug auf technologische Neuerungen und datengesteuerte Ansätze zur Verbesserung der Effizienz von Missionen abgegeben.
  • Frauen, Frieden und Sicherheit
    38 Mitgliedstaaten haben Zusagen für die weitere Umsetzung der Agenda „Frauen, Frieden und Sicherheit“ abgegeben, was auch die Themen geschlechtersensible Friedenssicherung und Frauen in der Friedenssicherung umfasst.
  • Sicherheit und Schutz
    16 Mitgliedstaaten gaben Zusagen für Fähigkeiten und Projekte zur Verbesserung von Sicherheit und Schutz von Friedenssicherungskräften.
  • Verhaltensweise und Rechenschaftspflicht
    11 Mitgliedstaaten haben Zusagen in Bezug auf Verhaltensweise und Rechenschaftspflicht von Friedenssicherungskräften und den Kampf der VN-Friedenssicherung gegen sexuelle Ausbeutung und sexuellen Missbrauch abgegeben. Dies umfasst auch zielgerichtete Beiträge für den Treuhandfonds zugunsten der Opfer.
  • Strategische Kommunikation und Informationsintegrität
    8 Mitgliedstaaten haben Unterstützung für die Bemühungen der VN im Bereich strategische Kommunikation ebenso wie Ressourcen für die Stärkung der Informationsintegrität zugesagt.

Hintergrund

Derzeit dienen mehr als 61.000 Friedenssicherungskräfte von Militär und Polizei aus 119 Ländern sowie über 7.000 zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 11 UN-Friedensmissionen. Das UN Peacekeeping Ministerial in Berlin ist Teil einer Reihe hochrangiger Treffen, die darauf ausgerichtet sind, politische Unterstützung zu mobilisieren und konkrete Zusagen zur Verbesserung der UN-Friedenssicherung zu erzielen. Sie knüpft an die Vorgängertreffen in Accra (2023), Seoul (2021), New York (2019), Vancouver (2017) und London (2016) an. Das Peacekeeping Ministerial 2025 findet im Jahr des 80. Jahrestags der Gründung der Vereinten Nationen und des 10. Jahrestags des Leaders‘ Summit on Peacekeeping statt. Weitere Informationen zu dem Treffen, einschließlich Erklärungen und der Liste der Zusagen, finden sich auf der Peacekeeping-Website der Vereinten Nationen und den digitalen Kanälen von @UNPeacekeeping.

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