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Auswärtiges Amt zur Lage in Äthiopien
Zur Lage in Äthiopien erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amts heute (16.07.)
Die jüngsten Nachrichten aus Äthiopien sind beunruhigend: Wir sehen in Tigray, dass sich die humanitäre Lage weiter verschlechtert, es wieder zu Auseinandersetzungen kommt und die Gefahr schwerer Gewalt zwischen den Bevölkerungsgruppen erneut zunimmt. Diese Entwicklung muss gestoppt werden, solange es noch möglich ist.
Wir fordern alle Beteiligten auf, eine sofortige Waffenruhe zu vereinbaren und einzuhalten. Es ist völlig klar, dass alle fremden Truppen unmittelbar und vollständig aus dem Gebiet abziehen müssen und wir eine transparente Untersuchung der Menschenrechtsverbrechen brauchen. Gebietsänderungen durch Waffengewalt oder in anderer verfassungswidriger Weise sind inakzeptabel.
Der sichere, ungehinderte und dauerhafte humanitäre Zugang nach Tigray muss jetzt höchste Priorität haben. Die Menschen, die vor dem Konflikt geflohen sind, müssen sicher zurückkehren können.
Hintergrund:
In der Nordregion Äthiopiens herrscht seit November 2020 ein bewaffneter Konflikt, der die Zivilbevölkerung massiv bedroht und auch zu erheblichen Fluchtbewegungen in Richtung Sudan geführt hat. Zahlreiche Augenzeugen und internationale Organisationen haben von schweren Menschenrechtsverletzungen berichtet. Laut den Vereinten Nationen (OCHA) hat sich die Lage in Tigray in den vergangenen Wochen dramatisch verschlimmert. Etwa 400.000 Menschen sind demnach von einer Hungersnot betroffen.
Für humanitäre Hilfe in Äthiopien hat Deutschland kürzlich weitere 15 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Die Gelder kommen unter anderem dem Welternährungsprogramm zugute.