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Außenminister Gabriel unterstützt Initiative für verfolgte Künstlerinnen und Künstler
In einem Aufruf haben die Leiterinnen und Leiter renommierter Theater, Museen und Filminstitutionen aus der ganzen Republik die Bundesregierung aufgefordert, ein Programm für verfolgte Künstlerinnen und Künstler aufzulegen.
Dazu erklärte Außenminister Gabriel heute (18.09.) in Berlin:
Ich begrüße den Aufruf für ein Programm zum Schutz verfolgter Künstlerinnen und Künstler und würde mich freuen, wenn diese wichtige Initiative breite Unterstützung findet.
Wir kennen Angriffe auf die Freiheit von Wissenschaft und Kunst nur zu gut aus unserer eigenen Geschichte. Umso mehr müssen wir heute alles dafür tun, mit den Mitteln der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik Freiräume zu schützen und auszubauen, wo diese verloren zu gehen drohen. Mit der Philipp Schwartz-Initiative für verfolgte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben wir bereits eine erfolgreiche Blaupause für die Unterstützung von Menschen geschaffen, die vor Konflikten fliehen mussten oder dafür bedroht werden, dass sie elementare Grundrechte verteidigen.
In der nächsten Legislaturperiode müssen wir ein analoges Programm für verfolgte Künstlerinnen und Künstler schaffen. Dabei ist es besonders wichtig, dass wir denjenigen, die für die Freiheit von Kunst und Kultur einstehen, nicht erst hier bei uns helfen, sondern bereits dort, wo sie in ihrem gesellschaftlichen Wirken behindert werden.
Wir dürfen nicht zulassen, dass Gesellschaften andernorts die Gestaltungskraft von Künstlern, Intellektuellen und Vordenkern verloren geht, weil Regierungen nicht willens oder in der Lage sind, Menschen in ihrer Kreativität zu schützen und zu fördern. Ich setze mich dafür ein, dass ein solches Programm möglichst schnell kommt und umgesetzt wird. Deshalb lade ich die Unterzeichner des Aufrufs zu einem Gespräch Anfang Oktober ein, um die weiteren Schritte zu besprechen.
Hintergrund:
In einem heute veröffentlichten Aufruf haben Marion Ackermann (Generaldirektorin Staatliche Kunstsammlungen Dresden), Amelie Deuflhard (Intendantin Kampnagel Internationale Kulturfabrik GmbH), Dieter Kosslick (Festivaldirektor Berlinale Internationale Filmfestspiele Berlin), Shermin Langhoff (Intendantin Maxim Gorki Theater), Matthias Lilienthal (Intendant Münchner Kammerspiele), Joachim Lux (Intendant Thalia Theater), Thomas Ostermeier (Künstlerische Leitung / Intendant Schaubühne am Lehniner Platz), Wolfgang Tillmans (Bildender Künstler), Annemie Vanackere (Intendantin HAU Hebbel am Ufer), Stefan Weber (Direktor Museum für Islamische Kunst im Pergamonmuseum) sowie Peter Weibel (Künstler, Ausstellungskurator und Kunst- und Medientheoretiker, ZKM Karlsruhe) die nächste Bundesregierung aufgefordert, ein Programm für verfolgte Künstlerinnen und Künstler zu schaffen.
Das Auswärtige Amt führt seit 2015 gemeinsam mit der Alexander von Humboldt-Stiftung die sog. Philipp Schwartz-Initiative durch, welche verfolgten Wissenschaftlern eine Fortsetzung ihrer Arbeit an deutschen Forschungsinstitutionen für zwei Jahre ermöglicht.