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Außenminister Steinmeier zur Übergabe des Friedensnobelpreises an Präsident Santos

10.12.2016 - Pressemitteilung

Ich gratuliere Präsident Santos von Herzen zu dieser ehrenvollen und verdienten Auszeichnung mit dem Friedensnobelpreis. Und ich wünsche ihm, dass ihm der Friedensnobelpreis Kraft und Ansporn gibt, weiterhin mit vollem Einsatz für einen dauerhaften Frieden in Kolumbien zu arbeiten.

In Zeiten, in denen blutige Konflikte überall auf der Welt toben, setzt Kolumbien ein Zeichen der Hoffnung. Aber immer noch warten enorme Aufgaben auf das Land: Es gilt nicht nur, zügig die rechtliche Basis zur Umsetzung der Friedensvereinbarungen zu schaffen, es müssen auch die großen gesellschaftlichen Gräben überwunden werden, die der politische Konflikt um das Friedensabkommen gerissen hat. All dies wird nicht von heute auf morgen gelingen. Umso wichtiger ist es, keine Zeit zu verlieren, um den Menschen, die so sehnlich auf ein friedlicheres Leben warten, zu beweisen, dass der Friedensschluss mit den FARC nicht nur auf dem Papier existiert.

Schon jetzt müssen Projekte in Angriff genommen werden, die die Lage in den Konfliktgebieten stabilisieren und die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort sichtbar verbessern. Deutschland hat Kolumbien auf dem Weg des Friedens die letzten 10 Jahre begleitet – unsere Unterstützung gilt erst recht für die kurvige Straße, die jetzt vor Kolumbien in der Umsetzung des Abkommens liegt!

Hintergrund:

Deutschland setzt sich seit 2007 nachdrücklich für den Friedensprozess in Kolumbien ein. Dazu gehört auch das persönliche Engagement des Beauftragten des Außenministers für den Friedensprozess, Tom Koenigs.

Im Friedensabkommen zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC-Guerilla wird Deutschland explizit gebeten, im Bereich der Übergangsjustiz und Versöhnung Hilfe zu leisten. So beteiligt sich die Bundesregierung etwa an einem VN-Stabilisierungsfonds für Kolumbien mit insgesamt 5 Mio. Euro aus Mitteln der Krisenprävention, Stabilisierung und Konfliktnachsorge. Am 12.12. wird in Brüssel im Beisein von Präsident Santos die Gründungsvereinbarung für einen EU-Treuhandfonds für Kolumbien unterzeichnet, zu dem Deutschland einen Betrag von 3 Millionen Euro aus Mitteln der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit beiträgt.

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