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Staatsministerin Böhmer zur Aufnahme von deutschen Dokumentensammlungen in das Register der UNESCO für Weltdokumentenerbe

13.10.2015 - Pressemitteilung

Anlässlich der Aufnahme von deutschen Dokumentensammlungen in das Register der UNESCO für Weltdokumentenerbe „Memory of the World“ erklärte die Staatsministerin im Auswärtigen Amt Maria Böhmer heute (13.10.):

Ich freue mich, dass die frühen Schriften der Reformationsbewegung, darunter ein Handexemplar Luthers der Hebräischen Bibelausgabe und ein Plakatdruck der 95 Ablassthesen, sowie Johann Sebastian Bachs Manuskript der h-Moll-Messe in das Register der UNESCO für Weltdokumentenerbes aufgenommen wurde.

Ich freue mich auch, dass mit deutscher Unterstützung drei weitere Dokumentensammlungen aufgenommen wurden: Zum einen der Goldene Brief des birmanischen Königs Alaungphaya an den britischen König George II., der in der niedersächsischen Landesbibliothek in Hannover verwahrt wird und dessen Digitalisierung 2013 aus dem Kulturerhalt-Programm des Auswärtigen Amtes unterstützt wurde. Hinzu kommen 64 digitale Sammlungen zur Sprachenvielfalt mit audio-visuellen und schriftlichen Quellen zu 102 Sprachen und Kulturen, die unter anderem von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie der Volkswagen Stiftung gefördert werden, sowie das Buch „Al-Masaalik Wa Al-Mamaalik“ aus dem vierten Jahrhundert über die damaligen sozio-ökomischen, kulturellen und politischen Verhältnisse in islamischen Ländern, dessen älteste arabische Handschrift sich in der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt befindet.

Diese Dokumente zählen zu den herausragenden Zeugnissen menschlicher Schaffenskraft und kultureller Vielfalt. Sie sind nun Teil eines globalen digitalen Netzwerks, in dem Buchbestände, Handschriften, Partituren, Unikate sowie Bild-, Ton- und Filmdokumente von außergewöhnlichem Wert gesichert und weltweit zugänglich gemacht werden. Sie stehen für kulturelle Identitäten und fördern den Dialog der Kulturen.

Mein Dank gilt den beteiligten deutschen und internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie den Archiven, Bibliotheken und Museen, ohne deren Arbeit diese Werke heute nicht mehr existieren würden.

Hintergrund:

Das UNESCO-Register „Memory of the World“ wurde 1992 ins Leben gerufen. Ziel des Registers ist es, dokumentarische Zeugnisse von außergewöhnlichem Wert in Archiven, Bibliotheken und Museen zu sichern und zugänglich zu machen. Das Register umfasst derzeit 348 Eintragungen aus aller Welt. In diesem Jahr wurden 47 Dokumente aufgenommen.

Das Nominierungsdossier für die frühen Schriften der Reformationsbewegung wurde vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz in Kooperation mit Lutherforschern aus der ganzen Welt erarbeitet. Das Dossier für Johann Sebastian Bachs Manuskript der h-Moll-Messe wurde von der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz erstellt.

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