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Menschenrechtsbeauftragter Löning zu Gewaltausbrüchen im Bundesstaat Rakhine / Myanmar
Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning, erklärte heute (29.10.) zu den Gewaltausbrüchen im Bundesstaat Rakhine in Myanmar:
Ich bin sehr besorgt über die erneuten Gewaltausbrüche in Rakhine. Bei ethnisch-religiösen Konflikten sind allein in den vergangenen Tagen wieder über 70 Menschen getötet worden. Zehntausende Menschen sind während der letzten Monate vertrieben und ihre Dörfer zerstört worden.Die Opfer sind ganz überwiegend muslimische Rohingya.
Wir setzen große Hoffnungen in die Öffnung Myanmars. Die Demokratisierung bietet den Menschen enorme Chancen. Dabei dürfen die Schwachen aber nicht vergessen werden.
Ich appelliere an die Konfliktparteien in Rakhine, die Gewalt sofort einzustellen. Außerdem fordere ich alle Politiker und Verantwortlichen in Myanmar auf, sich vor die Schwachen zu stellen und zügig eine Lösung für Rakhine zu finden. Hierzu gehört, sich öffentlich klar und deutlich für Mäßigung, Dialog und ein Ende der Gewalt auszusprechen. Buddhisten und Muslime, aber auch alle anderen ethnischen und religiösen Gruppen, sollen in Frieden und Freiheit miteinander leben können.„
Im myanmarischen Bundesstaat Rakhine leben etwa 800.000 Rohingya. 1982 wurde der muslimischen Minderheit durch eine Gesetzesänderung die birmanische Staatsbürgerschaft aberkannt. Während der letzten Monate ist es immer wieder zu gewaltsamen Konflikten zwischen Buddhisten und den Rohingya gekommen. Mehrere hundert Menschen sind dabei getötet worden, über 100.000 Menschen wurden vertrieben oder sind auf der Flucht.