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„Grenzen überwinden, grenzenloses Forschen“ - Staaatsministerin Cornelia Pieper zur Außenwissenschaftspolitik

18.08.2011 - Interview

Der bleibende Erfolg der deutschen Wissenschaft ist nur im Wettbewerb auf internationaler Ebene zu sichern. Beitrag von Staatsministerin Cornelia Pieper, erschienen im Leibniz Journal 2/2011

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Deutschland nimmt in Europa und in der Welt eine herausragende Position in Wissenschaft, Forschung und Entwicklung ein.

Deutsche Unternehmen sind Vorreiter für innovative Produkte und Verfahren und bürgen international für Qualität. Gleichzeitig steht Deutschland als Hochtechnologieland in intensivem globalen Wettbewerb mit vielen Industrieländern und den neuen Gestaltungsmächten, die große Summen für Forschung und Entwicklung investieren. Daher müssen wir uns diesem Wettbewerb selbstbewusst stellen.

Um seinen Wohlstand zu sichern, muss Deutschland seine Fähigkeit zu kreativen und nachhaltigen Innovationen in der Industrie und in der Dienstleistungswirtschaft - gestützt auf breit angelegter Forschung, Wissenschaft und Bildung - weiter entwickeln und stärken. Um unsere starke Position in der globalen Wissensgesellschaft weiter auszubauen und im weltweiten Wettbewerb eine herausragende Stellung dauerhaft zu sichern, müssen wir die besten Forscher und Wissenschaftler anziehen und unsere internationalen Wissenschaftsbeziehungen weiter ausbauen und vertiefen.

Die Leibniz-Gemeinschaft hat eine eigene Strategie zur Internationalisierung entwickelt, deren Fokus auf die Rekrutierung ausländischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gerichtet ist. Als Koordinatorin für die deutsch-polnische Zusammenarbeit freue ich mich besonders über das Abkommen über eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen der Polnischen Akademie der Wissenschaften und der Leibniz-Gemeinschaft vom 8. Juni 2010. Beiden Partnern wünsche ich bei ihrer Zusammenarbeit viel Glück und Erfolg.

Mit seiner Außenwissenschaftspolitik unterstützt das Auswärtige Amt die internationale Kooperation in Wissenschaft und Forschung und sorgt für möglichst gute Rahmenbedingungen. Es agiert dabei als Impulsgeber, Wegbereiter und Vermittler für die internationale Vernetzung der Wissenschaft in Deutschland.

Die Bundesregierung hat im Rahmen der Strategie zur Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung von 2008 ein deutliches Signal dafür gesetzt: Forschung und Wissenschaft sind integrale Bestandteile deutscher Außenpolitik.

Mit der Außenwissenschaftspolitik leistet das Auswärtige Amt einen signifikanten Beitrag zur Umsetzung der Internationaliserungssstrategie . Dazu zählen der Ausbau von Exzellenzzentren der Forschung und Lehre an Universitäten im Ausland, die Ausweitung des Netzes der Wissenschaftsreferenten an den deutschen Botschaften, die Erweiterung der Stipendienprogramme und anderes mehr. Das Auswärtige Amt setzt dabei auf die enge Zusammenarbeit mit den deutschen Wissenschaftsorganisationen.

Ein japanisches Sprichwort sagt: Hebt man den Blick, so sieht man keine Grenzen.

Damit können wir die Außenwissenschaftspolitik des Auswärtigen Amts präzise charakterisieren. Deutsche Außenwissenschaftspolitik hebt den Blick, sucht und fördert über die Grenzen hinweg die Kontakte und den Austausch mit Wissenschaftlern und Forschern aus und in anderen Ländern. Sie ermöglicht grenzenloses Forschen.

Als ein aktuelles Beispiel unter vielen möchte ich nur den amerikanischen Wissenschaftler Professor Thomas F. Kuech nennen, der zur Zeit am Paul-Drude-Institut für Festkörperphysik tätig ist, das zur Leibniz-Gemeinschaft zählt. Er hat im Jahr 2010 den Humboldt-Forschungspreis gewonnen, der vom Auswärtigen Amt mitfinanziert wird.

Als Leuchtturmprojekt von internationaler Strahlkraft ragen unter allen Maßnahmen der Außenwissenschaftspolitik die Deutschen Wissenschafts- und Innovationshäuser (DWIH) an den Standorten New York, São Paulo, New Delhi, Tokyo und Moskau heraus, deren Aufbau das Auswärtige Amt im Zusammenwirken mit dem BMBF und in Zusammenarbeit mit Wissenschaftsorganisationen und Verbänden der Deutschen Wirtschaft fördert.

Die DWIH werben für den Forschungs-, Wissenschafts -und Innovationsstandort Deutschland und fördern den internationalen wissenschaftlichen Austausch und Dialog mit dem Gastland. Weiterhin beraten und unterstützen sie nach dem „one-stop-shop“-Prinzip

an Forschungsaufenthalten in Deutschland interessierte Wissenschaftler des Gastlands. Die DWIHs organisieren bereits zahlreiche Veranstaltungen mit Partnern aus der Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. So hat z. B. im Oktober 2010 das DWIH Tokyo ein hochkarätiges und viel beachtetes deutsch-japanisches Wissenschafts- und Innovationsforum durchgeführt.

Das DWIH New York wurde im Februar 2010 feierlich eingeweiht. Im Mai hat der Bundespräsident den Grundstein für das DWIH São Paulo gelegt, Das DWIH São Paulo soll im 4. Quartal 2011 eröffnet werden.

Ich lade alle deutschen Wissenschaftsorganisationen herzlich ein, sich am Aufbau und Betrieb der DWIH zu beteiligen.

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