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„Menschen bewegen - Tage der Auswärtigen Kulturpolitik“ Eröffnung durch Günter Gloser, Staatsminister für Europa
Es gilt das gesprochene Wort
Sehr geehrter Herr Präsident,
sehr geehrter Herr Dr. Scherer,
sehr geehrter Herr Diry,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
die Wahrnehmung eines außenpolitischen Termins im Inland ist für einen Außenpolitiker zumeist ein Heimspiel. Daher eröffne ich heute Abend sehr gerne die „Tage der Auswärtigen Kulturpolitik“.
Es ist sogar ein besonderes Heimspiel, denn sein Zustandekommen war nicht selbstverständlich.
Als vor einiger Zeit im Auswärtigen Amt die Idee zu dieser Veranstaltungsreihe geboren wurde, schlug ihr zunächst eine Portion Skepsis entgegen: Auswärtige Kulturpolitik, mitten in Berlin? Wozu?
Wir wollen Ihnen damit zeigen, wie vielfältig das ist, was unsere Partner und wir im Ausland anbieten und was Auswärtige Kulturpolitik leisten kann.
Dabei ist klar: auch hier steht am Anfang immer eine Idee. Und viele der Ideen, die uns aus heutiger Sicht am besten erscheinen, mit denen wir die meisten Menschen bewegt haben, mussten sich erst einmal durchsetzen: warum etwas Neues ausprobieren, wenn das Altbekannte gut oder wenigstens unwidersprochen funktioniert?
Es ist aber meine feste Überzeugung, dass gerade die Kulturarbeit, und im besonderen die Auswärtige Kulturpolitik, von Innovation, vom Überraschenden lebt. So wie dieser blau-weiße Kubus eine gelungene und temporäre Idee ist und zugleich auch wieder neuen Ideen weichen wird.
Aus diesem Grund haben wir unsere Reihe auch mit dem Titel „Menschen bewegen“ überschrieben. Denn die Aufgabe der Auswärtigen Kulturpolitik ist es, Rahmen-Bedingungen zu schaffen, in deren Umfeld künstlerische Impulse entstehen sowie Ideen wachsen und gedeihen können.
Es geht darum, Sensibilität für andere Kulturen zu schaffen, den Blick der Menschen ein wenig zu verändern, damit sie begreifen, wie wertvoll der Austausch zwischen den Ländern ist.
Ein entscheidender Bestandteil dieser Bemühungen ist ein tragfähiges und weit verzweigtes Netz an Partnern. Denn ohne sie wäre Kulturarbeit im Ausland nicht zu leisten.
Dabei denke ich an erster Stelle an die Alexander von Humboldt-Stiftung,
den Deutschen Akademischen Austauschdienst und seinem Berliner Künstlerprogramm,
die Deutsche Welle,
das Goethe-Institut,
das Haus der Kulturen der Welt und
das Institut für Auslandsbeziehungen.
Ohne sie wäre die gesamte auswärtige Kulturpolitik nicht denkbar. Nur mit ihnen sind die „Tage der Auswärtigen Kulturpolitik“ zustande gekommen. Dafür vielen Dank.
Ein großer Dank geht auch an unseren Gastgeber, die Temporäre Kunsthalle, die die technische und organisatorische Umsetzung der einzelnen Veranstaltungen übernommen hat.
Heute erwartet uns als Auftakt bereits ein besonderer Höhepunkt: das Ensemble Modern präsentiert sein Projekt „into Istanbul“ und nimmt uns mit auf eine Reise zum musikalischen Herz der Bosporus-Metropole.
Es ist ein Projekt, das geradezu symbolhaft für das steht, was wir mit der Auswärtigen Kulturpolitik erreichen wollen: einen nachhaltigen Dialog zwischen Völkern und Kulturen, aus dem durch den kreativen Prozess etwas Neues und Einzig-artiges entsteht.
Kultureller Austausch ist deshalb ein zentrales Element einer langfristig angelegten und glaubwürdigen Außenpolitik. Mit ihm werden Gräben zwischen Kulturen über-wunden. Und zugleich die Fundamente einer nachhaltigen, auf Frieden ausgerichteten Außen- und Sicherheitspolitik gelegt.
Wo in anderen Bereichen Sprachlosigkeit herrscht, kann die kulturelle Zusammenarbeit helfen, diese Sprachlosigkeit zu überwinden.
Deshalb haben wir vor etwas mehr als drei Jahren damit begonnen, die Auswärtige Kulturpolitik zukunftsorientiert zu gestalten:
Wir haben eine umfassende Reform des Goethe Instituts angestoßen,
mit der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ ein internationales Bildungsnetzwerk geschaffen und mit der Außenwissenschaftsinitiative neue Maßstäbe für internationale Kooperationen im Hochschulbereich gesetzt. In diese Arbeit haben wir auch neue, aktuelle Themen wie Klimawandel, Konfliktprävention und Energiesicherheit integriert.
Ich freue mich deshalb ganz besonders, Ihnen mit den „Tagen der Auswärtigen Kulturpolitik“ einen Einblick in diese Arbeit bieten zu können. Dies soll zeigen, wie kreativ in verschiedenen Ländern die künstlerische Auseinandersetzung mit großen und kleinen Fragen unserer Zeit sein kann und wie wichtig gleichzeitig ihr Beitrag für das Finden nachhaltiger Lösungen ist.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen inspirierenden Konzertabend und auch in den folgenden Tagen viel Freude mit unserem Programm.