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Sri Lanka: Bundesregierung drängt auf humanitäre Versorgung und erhöht finanzielle Zusagen

22.01.2009 - Pressemitteilung

Aufgrund der fortdauernden Kampfhandlungen zwischen Regierung und Rebellen in Sri Lanka sind gegenwärtig weit über 300.000 Zivilisten in einem rund 30 km langen Küstenstreifen im Nordosten des Landes von internationaler Hilfe abgeschnitten.

Vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden humanitären Situation erklärte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier heute (22.01.) in Berlin:

„Die Bundesregierung ist über die Lage in Sri Lanka tief besorgt. Über 300.000 Flüchtlingen im Rebellengebiet fehlt es an allem. Sie sind seit über zehn Tagen von internationaler Hilfe völlig abgeschnitten. Das Wichtigste ist jetzt, einen Waffenstillstand zu vereinbaren, um Hilfslieferungen und die medizinische Versorgung der Zivilbevölkerung in den umkämpften Gebieten zu ermöglichen.

Ich rufe zudem die Konfliktparteien auf, dringend zu einer politischen Lösung zu kommen: Mit militärischen Mitteln allein wird sich der Konflikt im Land nicht lösen lassen.“

Seit der Aufkündigung des Waffenstillstands Anfang 2006 haben die Kämpfe zwischen Regierung und den LTTE-Rebellen an Intensität zugenommen; die Regierung hat nun die gesamten Rebellengebiete bis auf ein Gebiet um die Stadt Mullaitivu im Nordosten eingenommen.

Internationale Hilfsorganisationen wurden bereits im September 2008 von der Regierung Sri Lankas angewiesen, die Kampfzone zu verlassen. Neben dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) als einzige Hilfsorganisation im Kampfgebiet tätig. Laut IKRK sind bisher alle Versuche, durch Verhandlungen mit den Konfliktparteien Durchgänge für Hilfslieferungen zu erreichen oder kleine Sicherheitszonen einzurichten, fehlgeschlagen.

Zur Unterstützung derjenigen, die aus der Kampfzone flüchten konnten und zur Vorbereitung auf Schutz und Versorgung der noch nicht erreichbaren Zivilbevölkerung stellt das Auswärtige Amt dem IKRK eine weitere Million Euro zur Verfügung. Die Humanitäre Hilfe des Auswärtigen Amts für die Opfer des Konflikts beläuft sich seit 2006 auf insgesamt 5,9 Millionen Euro.

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit musste seit Wiederaufflammen des Bürgerkriegs eingeschränkt werden.

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