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Kritik an Zensur einer Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung in Afghanistan

03.03.2008 - Pressemitteilung

Die Bundesregierung fordert die afghanische Regierung zur Klärung von Zensurvorwürfen im Bezug auf eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung auf. Die afghanischen Behörden hatten nach vorliegenden Informationen Änderungswünsche an den Dari- und Paschtuversionen einer Analyse der Stiftung zur afghanischen Parteiengeschichte vorgebracht.

Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier erklärte dazu heute (03.03.) in Berlin:

„Die Zensur einer wissenschaftlichen Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung ist nicht akzeptabel. Sie stünde jenen Werten und Maßstäben entgegen, die wir gemeinsam mit unseren afghanischen Partnern verankern wollen. Die afghanische Verfassung garantiert die Unverletzlichkeit der Meinungsfreiheit.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung leistet in Afghanistan wertvolle Arbeit im Dienste des afghanischen Wiederaufbaus. Regierungs-einfluss auf die Studie würde auch ihrem Engagement nicht gerecht.

Ich habe daher die deutsche Botschaft um Aufklärung des Vorgangs gebeten und freue mich, dass die afghanische Regierung umgehende Klärung zugesagt hat.“

Die wissenschaftliche Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung aus dem Jahr 2006 beschäftigt sich mit der Parteiengeschichte Afghanistans. Sie ist seither in mehreren Sprachfassungen erschienen - auf Bitte des afghanischen Parlamentes auch in den Landessprachen Dari und Paschtu. Die Analyse des Autors Thomas Ruttig gilt inzwischen international als Standardwerk.

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