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Zum Tod von Paul Spiegel

30.04.2006 - Pressemitteilung

Aus Anlass des Todes des Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dr. Paul Spiegel, übermittelte Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier der Witwe des Verstorbenen heute (30.04.) das nachfolgende Kondolenztelegramm:

„Mit großer Bestürzung habe ich vom Tod Ihres Mannes erfahren und möchte Ihnen auf diesem Weg mein herzliches Beileid übermitteln. Dr. Paul Spiegel hat sich zeitlebens als Journalist, Unternehmer und vor allem als Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland mutig und tatkräftig eingemischt.

Besonders in den vielen Jahren an der Spitze des Zentralrates hat er dessen Stellung in Deutschland als wichtige Stütze der Zivilgesellschaft maßgeblich gestärkt, nicht zuletzt durch den Abschluss des Staatsvertrages 2003, mit dem die Beziehungen der Juden in Deutschland zu unserem Staat erstmals auf eine verbindliche und partnerschaftliche Grundlage gestellt wurden. Obwohl selbst auch Mitglied der Generation der Holocaust-Überlebenden hat er immer nach vorn geblickt, öffentlich sein Vertrauen in die Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland geäußert und sich für einen offenen Umgang der Deutschen mit den Juden und der Religionen untereinander eingesetzt.

Er tat viel dafür, dass die Beziehungen der jüdischen Gemeinden zu Israel eng und lebendig wurden und wirkte nach innen als großer Aufklärer, der viel zum Wiederaufblühen jüdischen Lebens in Deutschland beigetragen hat.

Paul Spiegel war ein nachdrücklicher Mahner vor Gefahren der Fremdenfeindlichkeit und des Antisemitismus. Unvergessen ist uns im Auswärtigen Amt sein großes persönliches Engagement bei der OSZE-Konferenz gegen Antisemitismus 2004.

Wir trauern um eine bedeutende Persönlichkeit und einen guten Freund.“

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