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Videobotschaft von Außenministerin Baerbock zum Gipfel der Krim-Plattform

11.09.2024 - Rede

Übersetzung aus dem Englischen

Stellen Sie sich vor, Sie erwachen in Ihrer Heimatstadt.

An einem kühlen, windigen Tag.

Einem Tag, der einer von vielen sein könnte.

Aber Soldaten eines fremden Landes haben im Rathaus Quartier bezogen, ganz in der Nähe Ihres Hauses.

Sie ziehen durch die Straßen und wollen, dass Sie Ihre Stimme abgeben.

Ihre Stimme abgeben in einem Scheinreferendum.

In dem Sie die Wahl haben zwischen „Ja“ und „Ja“.

Genau das ist auf der Krim geschehen. Vor einem Jahrzehnt.

Auf der Krim hat die russische Aggression gegen die Ukraine begonnen. Nicht im Februar 2022. Sondern im Februar 2014.

Heute ist die Krim ein Ort, an dem es keine Freiheit gibt.

An dem der Besitz eines Dokuments, das noch den ukrainischen Dreizack trägt, dazu führen kann, dass Sie sich vor laufender Kamera „entschuldigen“ müssen.

An dem Sie verhaftet werden können, wenn Sie in ihren eigenen vier Wänden dem Lied Tscherwona Kalyna lauschen.

An dem der Besitz einer ukrainischen Flagge Ihnen 15 Tage Haft einbringt.

Alles nur Beispiele aus diesem Sommer.

Und wie wir alle wissen: Das ist längst nicht alles.

Russland stellt Krimtataren in Schauprozessen vor Gericht und deportiert sie in entlegene russische Gefängnisse.

Und Russland hat die Krim zum militärischen Sprungbrett für seine Vollinvasion gemacht.

Wir verneigen uns vor den Krimtataren, die sich diesem Vorgehen seit 2014 widersetzen.

Wir zollen den Verteidigern der Ukraine Beifall, die das von Russland ausgehende Risiko für die Schifffahrt im Schwarzen Meer mit Erfolg mindern.

Und wir begrüßen, dass die Ukraine den Weg dafür freigemacht hat, ihr dringend benötigtes Getreide wieder auf den Weltmarkt zu bringen.

Wir werden Russlands illegale Annexion der Krim niemals anerkennen.

Sie ist rechtlich null und nichtig.

Mit einem Gesamtvolumen von fast 35 Milliarden Euro seit 2022 ist Deutschland militärisch wie zivil der größte europäische Unterstützer der Ukraine.

Wir bleiben an der Seite der Ukraine.

Und zwar so lange wie nötig.

Damit die Ukraine diesen Krieg gewinnen und ihren Frieden wiedergewinnen kann.

Damit die Menschen in Jalta und Simferopol wieder mit einem Gefühl der Zuversicht erwachen können.

Als Bürgerinnen und Bürger einer Krim, die ihre eigenen Lieder in ihren eigenen vier Wänden singen und ihre eigene Flagge hissen können.

Als Bürgerinnen und Bürger einer freien Ukraine.

Und eines Tages als Bürgerinnen und Bürger unserer Europäischen Union.

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