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Außenministerin Baerbock vor ihrer Abreise nach Warschau

03.10.2022 - Pressemitteilung

Vor ihrer Abreise nach Warschau erklärte Außenministerin Annalena Baerbock heute (03.10.):

Die deutsche Wiedervereinigung war nicht denkbar ohne die mutigen Polinnen und Polen, die entschlossen für Freiheit und echte demokratische Mitbestimmung gestreikt, gestritten und demonstriert haben. Ihre Rufe nach Freiheit fanden weit über Danzig und Lublin hinaus Widerhall. Sie schlugen die ersten Steine aus der Mauer, die Europa trennte. Ich bin dankbar, heute gemeinsam mit unseren polnischen Freundinnen und Freunden in Warschau den Tag der Deutschen Einheit zu feiern.

In Polens direkter Nachbarschaft, in der Ukraine, betreibt Putin seit Monaten einen brutalen Angriffskrieg. Und wieder gehen Polinnen und Polen mit Mut und enormer Solidarität bei der Unterstützung der Ukraine voran. Gemeinsam stellen wir uns als Europäerinnen und Europäer gegen Russlands Angriffskrieg und Putins Versuche, illegal Grenzen zu verschieben. In Warschau möchte ich mit meinem polnischen Amtskollegen über Ideen sprechen, wie wir unsere Hilfe für die Ukraine gemeinsam noch verstärken können. Denn wir wissen: Europa ist in diesen Tagen stark, weil es zusammenhält.

In meiner politischen Biografie kann ich mich kaum an einen hoffnungsvolleren Moment erinnern als den EU-Beitritt Polens 2004. Und diese Hoffnung hat nicht getrogen. Das Zusammenleben an Oder und Neiße ist heute so eng wie nie. Deutschland ist Polens wichtigster Handelspartner, und Polen war schon letztes Jahr für Deutschlands Handel dreimal wichtiger als Russland. Als Partner in einem gemeinsamen Europa haben wir die Chance, unsere Zukunft zum Wohl unserer Kinder zu gestalten. Wir haben aber auch die Verantwortung, das Vertrauen, das wir über die letzten dreißig Jahre gemeinsam aufgebaut haben, zu bewahren.

Dazu gehört, dass Aufarbeitung und Erinnerung an das unermessliche Leid, das Deutschland über die Menschen in Polen gebracht hat, deshalb wichtige Aufgaben auch für unsere und für die folgenden Generationen bleiben – hier kann und wird es keinen Schlussstrich geben.

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