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Außenministerin Annalena Baerbock und die kanadische Außenministerin Mélanie Joly im Interview mit der Bild

09.03.2022 - Interview

Außenministerin Annalena Baerbock und ihre kanadische Amtskollegin Mélanie Joly sprechen mit der Bild zum russischen Angriff auf die Ukraine.

Das Doppelinterview über...

… einen Stopp der Öl- und Gas-Importe aus Russland!

Außenministerin Annalena Baerbock: „Wir müssen alles tun, um diesen Krieg zu stoppen. Dieser Präsident ist offenbar derzeit nicht zu stoppen, weil er alle menschlichen Grenzen überschreitet!“ Bei Sanktionen müsse man sich immer fragen: „Wie lange können wir die durchhalten?“ Wenn Deutschland seine Ölimporte aus Russland stoppe, „werden wir uns in den nächsten Tagen nicht mehr fortbewegen können“.

… Putins Aggressionen:

Die kanadische Außenministerin Mélanie Joly: „Natürlich machen wir uns ganz besonders große Sorgen darüber, was in der Ukraine passiert und das ist natürlich Putins Krieg, ein furchtbarer Krieg!“

… ein Eingreifen der Nato!

Baerbock: „Hier will ein Mann, koste es was es wolle, ein anderes Land zerstören. Und wir halten dagegen mit allem, was wir haben. Aber das heißt nicht: Was denkbar ist, ist auch das Verantwortungsvollste. Ich kann verstehen, wenn gesagt wird: Jetzt müsste man doch endlich auf den Tisch hauen. Aber wir müssen jetzt dafür sorgen, dass Putin maximal isoliert wird.“ Er müsse „massive Konsequenzen für sein eigenes Land spüren“.

… die Angst vor einem Atomschlag Putins:

Baerbock: „Das Spiel mit dem Feuer ist eines, das man niemals spielen darf! Mit Blick auf die nukleare Frage ist es ja so: Diese Waffen strahlen auch zurück, und die Ukraine ist direktes Nachbarland von Russland.“ Der Westen arbeite gerade daran, „eine Vereinbarung zu finden, über die internationale Atombehörde sicherzustellen, dass diese Atomkraftwerke nicht beschossen werden, dass es dort nicht noch zu einem Desaster kommt“.

… weitere Sanktionen gegen Putin!

Baerbock: „Wir bereiten ein weiteres Paket vor. Aber diese Sanktionen müssen nicht allein für Deutschland und die EU greifen, sondern gemeinsam mit den 141 Ländern, die sich weltweit gegen diesen Krieg Putins gestellt haben.“

… Chinas Rolle im Ukraine-Krieg!

Baerbock: „China hat bei den Vereinten Nationen nicht mit Russland gestimmt, sondern China hat sich enthalten. Das ist natürlich auch keine klare Haltung. Aber es hat deutlich gemacht, dass China zumindest beim Ukraine-Krieg den russischen Präsidenten nicht voll und ganz unterstützt.“

...längere AKW-Laufzeiten!

Baerbock: „Es ist keine Option, die Atomkraftwerke länger laufen zu lassen.“ U.a zeige der Krieg, warum es richtig sei, aus der Atomkraft auszusteigen. Wenn eines der Atomkraftwerke angegriffen werden, „haben wir ein riesengroßes Nuklear-Desaster“.

Interview: Johannes Boie

www.bild.de

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