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Grußwort von Staatsminister Tobias Lindner zur Eröffnung des neuen Finanzierungsfensters zum Schutz von Menschenrechtsverteidigerinnen des Women’s Peace and Humanitarian Funds
Es ist mir eine Ehre, heute hier sein zu können, und ich bin sehr froh, dass Sie sich alle hier versammelt haben, um Menschenrechtsverteidigerinnen zu unterstützen. Außenministerin Annalena Baerbock hat mich gebeten, Sie willkommen zu heißen und Ihnen für Ihre wichtige Arbeit ihre Anerkennung auszusprechen.
Es gibt so viele unglaublich mutige Frauen auf der ganzen Welt, die unter schwierigsten Bedingungen in Kriegen oder Konflikten für ihre Rechte eintreten und dabei ihr Leben riskieren und manchmal sogar verlieren.
Denken wir an Frozan Safi, die letzten November im Alter von 29 Jahren in Nordafghanistan ermordet wurde. Denken wir an Hanan al-Barassi, die im gleichen Monat in Bengasi durch 30 Kugeln getötet wurde. Denken wir an Berta Cáceres, die 2016 in ihrem Haus in La Esperanza, Honduras, ermordet wurde.
Diese Frauen traten für Landrechte, Menschenrechte, LGBTQI-Rechte und Umweltschutz ein. Sie forderten Gewaltökonomien und bestehende Machtstrukturen heraus. Sie organisierten Grassroots-Bewegungen und erhoben ihre Stimme gegen sexuelle und rassistische Diskriminierung aus. Es gibt viele solcher Frauen, manche sind bekannt, manche unbekannt.
Es ist wichtig, dass wir Frauen wie Frozan, Hanan und Berta würdigen und dass wir diejenigen unterstützen, die trotz aller Gefahren ihrem Beispiel folgen. Den Fonds für Maßnahmen im Bereich Frauen, Frieden und humanitäre Maßnahmen („Women’s Peace and Humanitarian Fund“) zu unterstützen, ist ein Weg, dies zu tun. Ich bin sehr froh, dass der WPHF letztes Jahr deutlich mehr Mittel erhielt.
Das neue Finanzierungsfenster, das wir heute für Afghanistan einrichten, verfolgt einen speziellen Zweck: einzelnen Menschenrechtsverteidigerinnen und Friedensaktivistinnen, die in finanzieller Not sind oder ihre Länder aufgrund von Todesdrohungen verlassen mussten, unbürokratische Hilfe zu gewähren.
Afghanistan ist heute sicher eines der schwierigsten Gebiete für Menschenrechtsverteidigerinnen. Die Ziele, Rechte und Chancen einer ganzen Generation von Frauen und Mädchen sind seit der Machtübernahme durch die Taliban in Gefahr.
Aus diesem Grund bin ich sehr froh, dass Deutschland 2 Mio. Euro für das neue Finanzierungsfenster zur Unterstützung afghanischer Menschenrechtsverteidigerinnen im Land und außerhalb des Landes zur Verfügung stellen kann. Es ist außerordentlich wichtig, dass wir diese mutigen Frauen nicht im Stich lassen. Seit ihrem Amtsantritt im Dezember hat die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock diesem Thema hohe Priorität eingeräumt; es ist eines der Kernelemente von Deutschlands neuem Afghanistan-Aktionsplan.
Lassen Sie mich zum Schluss versichern, dass Deutschland auch weiterhin Menschenrechtsverteidigerinnen auf der ganzen Welt konsequent unterstützen wird. Lassen Sie uns gemeinsam Frauen, die für Frieden, Gleichberechtigung und eine sicherere Welt kämpfen, unterstützen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.