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Außenminister Maas zum bewaffneten Konflikt und der humanitären Lage in Äthiopien
Zu dem bewaffneten Konflikt und der humanitären Lage in der nordäthiopischen Region Tigray sagte Außenminister Heiko Maas heute (20.11.):
Äthiopien und seine Nachbarländer hatten dieses Jahr bereits schwer mit Überschwemmungen, Heuschrecken und Covid-19 zu kämpfen. Der bewaffnete Konflikt in der Region Tigray kommt jetzt noch dazu. Er spaltet das Land, er schadet den Menschen und er zieht die Nachbarstaaten in Mitleidenschaft. Das ist brandgefährlich.
Um unmittelbar auf die Notlage zu reagieren und lebensrettende Hilfe zu leisten, haben wir jetzt entschieden, unsere humanitäre Hilfe für Äthiopien nochmal um 5 Millionen Euro zu verstärken. Diese Mittel stellen wir dem humanitären Länderfonds und damit Helferinnen und Helfern vor Ort zur Verfügung, um Menschen, die ihre Häuser verloren haben oder vor den Kämpfen auf der Flucht sind, zu versorgen.
Um den Konflikt zu lösen, braucht es einen politischen Prozess, der mit Deeskalation und Dialog beginnt und den Reformkurs von Premier Abiy fortsetzt. Die Konfliktparteien haben Vermittlungsangebote erhalten, sie müssen jetzt angenommen werden.
Hintergrund:
Anfang November brach in der nord-äthiopischen Region Tigray ein militärischer Konflikt zwischen der Regierung in Addis Abeba und der Volksbefreiungsfront von Tigray TPLF aus. Der Konflikt gefährdet die Zivilbevölkerung und hat nach Beobachtung internationaler Organisationen zu erheblichen Fluchtbewegungen auch nach Sudan geführt.
Bereits vor dem Beginn des Konflikts waren in Äthiopien fast 20 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Deutschland hat 2020 nun insgesamt über 30 Millionen Euro für humanitäre Hilfe in Äthiopien bereitgestellt.