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Menschenrechtsbeauftragte Kofler zur Verlängerung des Hausarrestes von Kirill Serebrennikow

19.04.2018 - Pressemitteilung

Zur Verlängerung des Hausarrestes des Regisseurs Kirill Serebrennikow durch die russische Justiz erklärte die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Bärbel Kofler, heute (19.04.):

Ich bin sehr enttäuscht über die wiederholte Verlängerung des Hausarrestes des international bekannten Regisseurs Kirill Serebrennikow, der im August 2017 verhaftet wurde. Es kann nicht rechtsstaatlichen Grundsätzen entsprechen, dass der Hausarrest seit acht Monaten ständig verlängert wird, und er nun bis zum 19. Juli weiterhin bestehen bleibt. Bei den Details der Vorwürfe, die ich so bisher nicht nachvollziehen kann, fordere ich mehr Transparenz.

In der gegenwärtigen Lage brauchen wir mehr, nicht weniger Austausch mit Russland. Herr Serebrennikow ist eine der tragenden Säulen der deutsch-russischen kulturellen Zusammenarbeit. Eine erneute Verlängerung oder gar eine Verurteilung würde diesen Austausch nachhaltig beeinträchtigen.

Hintergrund:

Der renommierte, international tätige russische Theater- und Filmregisseur Kirill Serebrennikow wurde am 22.08.2017 in Sankt Petersburg unter dem Vorwurf der Unterschlagung staatlicher Gelder festgenommen und am 23.08.2017 vom zuständigen Gericht bis zum 19.10.2017 unter Hausarrest gestellt und mit Kontaktsperre belegt. Der Hausarrest wurde inzwischen bis zum 19.07.2018 verlängert. Der Generaldirektor von Serebrennikows Theaterproduktionsfirma „Siebtes Studio“ Jurij Itin und die Direktorin des Russischen Akademischen Jugendtheaters Sofia Apfelbaum befinden sich ebenfalls weiter unter Hausarrest, der Produzent Alexej Malobrodskij ist in Untersuchungshaft.

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