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Welcome to Miami! (Steven, RSA '10)

Die Skyline von Miami

Die „Skyline“ von Miami, © picture alliance/ Bildagentur-online

Artikel

Zum Auslandspraktikum nach Miami- Steven berichtet von seinen Erlebnissen im „Sunshine State“ der USA.

Welcome to the Sunshine State! Welcome to Miami, the Magic City!

Ich konnte es am ersten Tag nicht glauben, als ich auf dem Balkon im 22 Stock des Sonesta-Hotel in Miami stand und den Sonnenaufgang am Meer sehen konnte. That's it, I am in Miami.

Nach dem Einführungslehrgang und dem Inlandspraktikum war es im Dezember 2010 soweit, das Auslandspraktikum hat begonnen. Nach einer Vielzahl von kleinen organisatorischen Hürden (Umzug, Versicherungen, Anträge über Anträge) und einem langen Flug war es soweit. Das erste Mal in den USA.

Zu meinem Glück konnte ich direkt die Wohnung meines Vorgängers übernehmen, so dass für mich die Wohnungssuche vor Ort wegfiel. Nach nur einer Nacht im Hotel konnte ich meine neue Wohnung beziehen. Auch hier stand ich wieder auf dem Balkon, diesmal „nur“ im vierten Stock aber konnte meinen Augen nicht trauen. Ein Ausblick, der den Atem raubt. Vor mir die wunderschöne Poolanlage, die Bay und die Skyline von Miami Downtown.

Dann war es soweit, Dienstantritt bei dem Generalkonsulat Miami. Nach der herzlichen Begrüßung wurde ich durch die Räumlichkeiten des GK geführt und meinen zukünftigen Kollegen vorgestellt.

In der ersten Hälfte meines Auslandspraktikums durchlief ich die Stationen Registratur und Zahlstelle.

Die Zahlstelle ist das Herzstück der Vertretung, denn „ohne Moos nix los“. Da ich zum Ende des Jahres an das Generalkonsulat kam, konnte ich hier zum ersten Mal einen Jahresabschluss (die Beendigung des Haushaltsjahres) erleben. Hier wurden „die Bücher geschlossen“ und das neue Jahr begonnen. Aber auch konnte ich das tägliche Geschäft, die Zahlung von Rechnungen (Telefongebühren, Stromkosten etc.) und die Annahme von Zahlungen (Einnahmen von Visa- oder Passgebühren), während dieser Zeit kennenlernen.

In der Registratur ist die Hauptaufgabe die Schriftgutverwaltung. Das bedeutet, dass alle Akten der Arbeitsbereiche nachvollziehbar aufbewahrt und geordnet sein müssen. Nur so können bei Bedarf dem jeweiligen Sachbearbeiter die benötigten Akten zur Verfügung gestellt werden. Eine weitere Aufgabe ist die Abfertigung des täglichen Post- und des Kurierverkehrs. Der Versand von Schriftverkehr zwischen der Auslandsvertretung und der Zentrale oder anderen Auslandsvertretungen erfolgt nämlich nur über einen Kurier.

Auch konnte ich meine Fähigkeiten als eventuell zukünftiger IT-Betreuer unter Beweis stellen. Von der Behebung kleiner technischer Probleme („der Drucker druckt nicht“) bis hin zur Einrichtung eines kompletten Arbeitsplatzes und Arbeiten im Serverraum war alles dabei.

Im zweiten Teil des Auslandspraktikums liegt der Schwerpunkt im Rechts- und Konsularbereich. Derzeit befinde ich mich in der Visaabteilung.

Im Sommer wird in Deutschland das größte Kreuzfahrtschiff auslaufen, das bisher von einer deutschen Reederei gebaut wurde. Da dieses Kreuzfahrtschiff im Auftrag eines Unternehmen mit Sitz in Miami gebaut wird, muss ein Großteil der Visa für die Besatzungsmitglieder von dem GK Miami ausgestellt werden. Zu dem normalen Tagesgeschäft an Visa-Kunden (meist kubanische, haitianische und kolumbianische Staatsbürger) kommen so zusätzlich etwa 400 Visaanträge in diesem Monat hinzu. Diese „Ausnahmesituation“ bedeutet für mich natürlich eine einmalige Erfahrung und zahlreiche Übungsmöglichkeiten.

Danach werde ich im Rechts- und Konsularbereich noch andere interessante Einblicke in konsularische Tätigkeiten wie z.B. die Passtelle, Gefangenenbetreuung und Hilfe für Deutsche im Ausland erhalten.

Aber genug von der Arbeit. Das Privatleben in Miami.

„Das Schöne an Miami ist, dass es so nahe an den USA liegt“ eine der ersten Floskeln, die ich hier hörte. Diese Floskel versteht man sehr schnell, wenn man sich Miami etwas genauer ansieht. Miami hat drei offizielle Sprachen: Englisch, Spanisch und haitianisches Kreolisch. Die Anzahl der spanischen Muttersprachler beträgt etwa 70 Prozent und so ist Spanisch die vorherrschende Sprache. Viele Einwohner sprechen daher kein oder nur mäßiges Englisch, was oft zu Verständigungsproblemen führen kann.

Delfine in Miami
Delfine © AA

In Miami ist das Freizeitangebot ausgezeichnet. Hier ist für jeden Geschmack, ob Wassersport, Nachtleben oder Orte um die Natur zu genießen (zum Beispiel die Everglades und die vielen anderen Nationalparks) etwas geboten.

Auch nach der Arbeit treffen sich Kollegen und andere Sportbegeisterte aus der deutschen Community, aber auch Einheimische, um Fussball oder Beachvolleyball am Strand zuspielen.

Ich habe meine Entscheidung, bei der Polizei aufzuhören und die Ausbildung beim Auswärtigen Amt anzufangen, nicht bereut. Ich freue mich auf die Zukunft und bin gespannt, was die Welt noch für mich bereit hält.

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