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Eine Email-Reise durch Lateinamerika (Franziska, KSA '12)

24.06.2013 - Artikel

Franziska absolviert ihr Inlandspraktikum in einem Länderreferat für Lateinamerika. Hier berichtet sie aus ihrem Arbeitsalltag- und den Tücken des Emailprogramms.

Franziska absolviert ihr Inlandspraktikum in einem Länderreferat für Lateinamerika. Hier berichtet sie aus ihrem Arbeitsalltag- und den Tücken des Emailprogramms

Mailprobleme
Nicht im Bild: .PORTS© Auswärtiges Amt

Eigentlich wollte ich ja nur eine kleine Information haben. Meine Mail sollte nach Port-of-Spain. Moment, wo liegt das nochmal? Ah, genau, Trinidad, da war was. Ich öffne unser Mailprogramm: .PORTA .PORTS .PORTP … Wie soll ich mich denn da zurechtfinden?

Ich mache mein Inlandspraktikum bei den Lateinamerika-Referaten und habe bislang eigentlich mehr mit Basilien als mit der Karibik zu tun gehabt. Die E-Mail mit meiner Frage schickte ich aus Versehen nach .PORTA, also Porto Alegre.

Die letzten drei vergangenen Wochen meines Praktikums verbrachte ich bei dem Referenten für Brasilien. Da liegt Porto Alegre nahe. Die Zeit, in der ich mich intensiv nur mit Brasilien und Dank des zeitlichen Überschneidens auch mit dem Besuch unseres Bundespräsidenten in Brasilien beschäftigen konnte, war eine tolle Erfahrung. Brasilien ist ein immer wichtiger werdendes Land, insofern war es spannend, die Entwicklungen hautnah mitzuerleben - und das ohne auch nur vor Ort zu sein.

So eine Reise des Bundespräsidenten will gut vorbereitet sein. Täglich kommen neue Informationen hinzu, die der Bundespräsident noch brauchen könnte, um sich inhaltlich vorzubereiten. Sachstände wurden in dieser Zeit meine besten Freunde. Sachstände sind Informationen zu einem bestimmten Thema, müssen natürlich immer aktuell gehalten werden, aber können einem in einer solchen Situation, wo viele Informationen innerhalb kurzer Zeit abgerufen werden sollen, wirklich das Arbeiten erleichtern!

Meine Mail landete also statt in Port-of-Spain in Porto Alegre.

Der dortige Kollege meinte es nur gut, als er meine Mail an die nächste, vermeintlich zuständige Auslandsvertretung weiterleitete. Doch leider hatte er dasselbe Problem wie ich. Welcher dieser ganzen Häfen (ob portugiesischen, englischen oder französischen Ursprungs) ist denn nun der Richtige?

Er leitete die Mail weiter an den Kollegen in Port-au-Prince, Haiti, genau, .PORTP.

Langsam verbessern sich auch meine Geographie-Kenntnisse. War jetzt Tegucigalpa die Hauptstadt von Honduras oder doch von Nicaragua? Managua liegt nochmal wo? Da ist Panama ja wirklich einfach, die Hauptstadt heißt, leicht zu merken, auch Panama. Und San José liegt in Costa Rica, das wusste ich auch schon. Aber kennt ihr die Hauptstadt von Grenada? St. George’s.

Die Landkarte füllt sich, Hauptstädte lassen sich Ländern zuordnen, Länder lassen sich einem unserer drei Referate für Lateinamerika zuordnen und dort wiederum einem Referenten oder Bearbeiter.

Aber nicht nur die Landkarte füllt sich. Auch das Email-Postfach des Kollegen in Port-au-Prince füllt sich. Aber leider ist auch er nicht der zuständige Kollege an der zuständigen Botschaft. Und so leitet er meine Mail ein zweites Mal weiter. Diesmal an .PORTS.

Einen halben Tag später kommt meine Mail dann also endlich da an, wo ich sie hinschicken wollte. .PORTS: Port-of-Spain, Trinidad. Endlich. Ist ja auch eigentlich logisch, PORTo Alegre, PORT-au-Prince und PORT-of-Spain.

Fünf Minuten später ist auch schon die Antwort in meinen Posteingang.

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