Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts
Versetzt werden (Johanna, KSA '11)
Die Arbeit im Auswärtigen Dienst verlangt von den Bediensteten uneingeschränkte Versetzungsbereitschaft. Johanna berichtet von den Vorbereitungen auf ihren ersten Umzug für das AA.
Wurdet ihr schon mal versetzt? Sicher gibt es bei diesem Wort wie bei so vielen anderen regionale Bedeutungsunterschiede, aber das erste, was mir normalerweise einfallen würde, wäre ein abgesagtes Date. Ziemlich negativ. Glücklicherweise steht die Abkürzung AA nicht nur für „Auswärtiges Amt“ sondern auch für „alles anders“.
Sonst müssten wir KSA'11 bei dem Gedanken an unsere baldige Versetzung ja reihenweise traurig sein, anstatt aufgeregt durch die Gegend zu laufen und jedem der es will (sowie eigentlich auch allen anderen) von den neuesten Entdeckungen über UNSERE Posten zu erzählen.
Das Auslandspraktikum ist greifbar nah, die HWR überstanden und der Vorbereitungsmonat steht bevor. Es verschlägt uns 19 an die verschiedensten Orte, von Rio bis Warschau, New York bis Peking, Kapstadt bis Vancouver ist alles dabei. Aus neugierigen Augen kann man die Vorfreude und Aufregung sprühen sehen, und wenn man ganz genau hinschaut womöglich auch ein wenig Angst.
Versetzt werden ist anstrengend
So eine Versetzung ist allerdings nicht nur spannend, sondern durchaus auch anstrengend. Zwischen den letzten Klausuren und der Hausarbeit muss man grob geschätzt 10.000 Formulare ausfüllen, ein Umzugsunternehmen suchen, die Gesundheitsuntersuchung über sich ergehen lassen, Pass und Visa beantragen, Impfungen überstehen, sich dem Botschafter vorstellen und natürlich den Flug buchen. Zum Glück helfen dienstältere Kollegen im In- und Ausland immer gern weiter, beantworten geduldig Fragen, lassen Ängste verschwinden.
Und ganz ehrlich, deinen eigenen Diplomatenpass in den Händen zu halten und schon Meer und Wüstenwind der nächsten acht Monate einladend rauschen zu hören, ist dieser Aufwand allemal wert!
Ahoi Deutschland - Adieu, Berlin
Die nächsten fünf Wochen werden wir dem Unterricht wohl eher halbherzig folgen, dafür aber alles über unser Land herausfinden, was nur irgendwie interessant sein könnte. Dazu gehören neben Zollbestimmungen, Touristenattraktionen und Sprache auch die besten Bars und Sportmöglichkeiten.
Nun also, ahoi Deutschland, mach's gut Berlin und bis denn lieb gewonnene Akademie – wir sind dann mal weg.