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Let's go ... to San Francisco!

29.01.2014 - Artikel

Mitte Februar wird Mirja ins Auslandspraktikum nach San Francsisco versetzt. Sie berichtet von der spannenden Vorbereitung und wie es sich anfühlt in wenigen Wochen ins Ausland zu gehen.

Seit Beginn der Ausbildung reden wir alle darüber, dass es nach anderthalb Jahren Studienzeit für uns ins Ausland gehen wird. Irgendwann war es nur noch ein Jahr, dann sechs Monate. Die Zeit in der Ausbildung vergeht einfach rasend schnell. Sie fliegt einfach so an einem vorbei. Und auf einmal ist der Höhepunkt der Ausbildung - das Auslandspraktikum - nur noch wenige Wochen entfernt.

San Francisco
San Francisco© AFP

Das Auslandspraktikum ist der Teil des Studiums, der von uns allen mit so viel Spannung erwartet wurde. Erst einmal gab es „Die Liste“. Eine Liste mit 60 Posten. 60 Städte auf der ganzen Welt, in denen man das Auslandspraktikum verbringen könnte. Für was soll man sich entscheiden? Eher sehr exotisch und weit weg? Oder doch lieber näher dran? Will man eine neue Sprache lernen? Oder eine andere vertiefen? Wie sind die Lebensbedingungen vor Ort?

„Ach Kind, Du musst doch nicht so weit weg“

Freunde und Familie sind bei der Auswahl sicherlich nicht immer eine Hilfe. Schließlich wünscht sich jeder etwas anderes zum Urlaub machen. Meine Oma meinte nur noch: „Ach Kind, du musst doch gar nicht so weit weg. Bleib doch in Europa.“

Auch in unserem Kurs wurde heftig diskutiert und für eine Zeitlang gab es kaum ein anderes Gesprächsthema. Wer hat welche Posten auf seiner Wunschliste? In welcher Reihenfolge?

Da gab es die Postentaktiker, die wilde Theorien aufstellten, wann welcher Posten an welcher Stelle auf der eigenen Liste dann auch zum gewünschten Ziel führt. Es gab einerseits seitenlange Begründungsschreiben für den Wunschposten und pragmatische Stichpunktversionen. Einige schickten ihre Liste weit vor Abgabeschluss weg, andere warteten bis zur letzten Minute. Manche hatten tagelang eine sichere Reihenfolge, um sie dann kurz vor Abgabe noch einmal komplett über den Haufen zu werfen. Aufregung pur, aber irgendwann hatte dann doch jeder seine persönliche Liste abgeschickt. Dann war Warten angesagt.

And the winnner is....

Viel früher als erwartet war sie dann da: Die Mail mit der vorläufigen Zusage auf einen Posten. „Liebe Frau …, es ist beabsichtigt, Sie zum Auslandspraktikum an das Generalkonsulat San Francisco abzuordnen.“ Mein Wunschposten, die Nummer eins auf meiner Liste.

Das Geschrei, die Freudentränen und die strahlenden Gesichter an diesem Tag waren unglaublich. Manche schienen ihr Glück kaum fassen zu können, andere hatten wohl schon fast mit dem Posten gerechnet, wieder andere mussten offenbar erst einmal realisieren, was gerade überhaupt passiert war.

Die Vorfreude auf Mitte Februar stieg ins Unermessliche. Auf einmal ist der Begriff „Auslandspraktikum“ mit Leben gefüllt und nicht mehr nur ein Wort, was so weit vor uns liegt.

Die frohe Nachricht muss verbreitet werden

Erstmal wurde die Neuigkeit an alle weiterverbreitet. Manche haben sofort zu Hause angerufen und SMS an die engsten Freunde geschrieben, andere wiederum haben sich bis zum Abend Zeit gelassen. Den schon fast obligatorischen Post auf Facebook gab es am Abend von einem Großteil von uns. Ob „Was haben 32 Fußballmannschaften und ich gemeinsam? - Wir sind alle nächstes Jahr in Brasilien. - 8 Monate Rio de Janeiro!“, „Im Februar geht's für 8 Monate nach Bangkok! :):):)“ oder „Dakar - Afrika, ich komme! Ab Februar auf in ein neues Abenteuer!“.


„Da komm ich dann mal vorbei“

Die meisten von uns kauften sich erstmal einen Reiseführer. Bei manchen wurden es auch zwei, drei oder vier… Einfach mal die zukünftige Stadt bei Google Bilder einzutippen war auch eine beliebte Reaktion, Reisewerbevideos auf YouTube anschauen eine andere.

Auf einmal kündigte sich auch einem Großteil von uns jede Menge Besuch an. „Da komm ich dann mal vorbei“ hörten wir öfter in diesen Tagen. Manche Meldungen waren eher unerwartet und insgeheim habe ich mich gefragt, wie lange ich von einigen vorher schon nichts mehr gehört hatte…

Es gibt noch viel zu tun

Diplomatenpass
Diplomatenpass© Auswärtiges Amt

Nach der ersten Vorfreude, den ersten geschmökerten Seiten und den ersten Urlaubsideen kam ein weiteres Mal Warten auf uns zu. Vor einigen Wochen kam dann der Erlass, das offizielle Entsendungsschreiben, und wir konnten endlich aktiv werden. Diplomatenpass und Visum beantragen, Wohnung suchen, Spedition beauftragen, damit auch das Umzugsgut von Berlin in die neue Stadt kommt, Kontakt mit der den Kollegen an der Botschaft oder dem Konsulat vor Ort aufnehmen, Sprachen lernen… Es gibt noch viel zu tun, bis wir endlich auf gepackten Koffer sitzen und zum Flughafen fahren werden.

Und doch sind es nur noch wenige Wochen bis zum Abflug. Ich würde zwar lieber heute als morgen im Flieger sitzen, aber so richtig fassen kann ich mein Glück noch nicht.

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