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Humanitäre Hilfe in Syrien bleibt lebenswichtig

WFP schützt Menschen im ganzen Land vor Hunger

WFP schützt Menschen im ganzen Land vor Hunger, © WFP/Taha Hussain

21.12.2021 - Artikel

Der VN-Sondergesandte für Syrien, Geir Pedersen, blickte diese Woche düster auf das vergangene Jahr zurück: Das Leiden der syrischen Bevölkerung habe sich weiter vergrößert. Um die Not der Menschen zu lindern, engagiert sich Deutschland als einer der führenden humanitären Geber für Syrien.

Zwei von drei Menschen in Syrien sind auf Hilfe angewiesen

Seit 10 Jahren befindet sich Syrien im Bürgerkrieg zwischen dem Assad-Regime und oppositionellen Gruppen. Schätzungen zufolge haben bislang mehr als 500.000 Menschen ihr Leben verloren, über 6 Millionen Syrerinnen und Syrer wurden innerhalb des eigenen Landes vertrieben, weitere 5,6 Millionen befinden sich als Flüchtlinge in den Nachbarländern. Der Syrien-Sondergesandte der Vereinten Nationen fasste die Lage während einer Sitzung des Sicherheitsrats diese Woche wie folgt zusammen: „Wir können auf 2021 nur als ein Jahr des sich vertiefenden Leidens der syrischen Bevölkerung zurückblicken“. 14 Millionen Menschen seien aktuell auf Unterstützung angewiesen - die höchste Zahl seit Beginn des Konflikts.

Vor allem Hunger ist ein gewaltiges Problem. Über 12 Millionen Menschen in Syrien haben Schwierigkeiten, ihren täglichen Grundbedarf an Nahrungsmitteln zu decken. Das sind rund 60% der Bevölkerung. Die galoppierende Inflation treibt die Preise immer weiter in die Höhe. Der Preis für Brot hat sich seit 2018 fast verzehnfacht. Viele Familien benötigen daher internationale humanitäre Hilfe, um ihr Überleben zu sichern. Die bereits vor COVID dramatische Lage hat sich seit Ausbruch der Pandemie noch weiter verschärft.

Für Kinder ist die Situation besonders belastend: viele von ihnen kennen ihr Land nur im Krieg. 6 Mio. Kinder brauchen humanitäre Hilfe. Viele von ihnen haben durch die Kampfhandlungen ihre Heimat verloren.

Um die Menschen direkt vor Hunger zu schützen, verteilt WFP Lebensmittel wie Reis, Erbsen, Weizen und Öl.
Um die Menschen direkt vor Hunger zu schützen, verteilt WFP Lebensmittel wie Reis, Erbsen, Weizen und Öl.© WFP/Taha Hussain

WFP schützt Menschen vor Hunger im ganzen Land

Syrien zerfällt zwar politisch in verschiedene Einflusszonen; aber das ganze Land ist von einer humanitären Krise erfasst. Deshalb ist das Welternährungsprogramm (WFP) landesweit aktiv. Um die Menschen direkt vor Hunger zu schützen, verteilt WFP Lebensmittel wie Reis, Erbsen, Weizen und Öl. Auch bietet WFP Schulmahlzeiten für insgesamt mehr als 795.000. Kinder an. Frauen in Not erhalten die Möglichkeit, sich durch Mithilfe bei der Zubereitung der Mahlzeiten ein wenig Geld zu verdienen. Deutschland unterstützt die Arbeit von WFP in Syrien 2021 mit insg. 170 Mio. Euro.

WFP ist auch in den Nachbarländern aktiv und versorgt dort syrische Flüchtlinge und bedürftige Gastgemeinden, so etwa in Libanon. Auch diese wichtige Arbeit unterstützt das Auswärtige Amt – mit insg. 147 Mio. Euro 2021.

Save the Children unterstützt Mütter und Kinder

Das Auswärtige Amt fördert auch Projekte von humanitären Nichtregierungsorganisationen, die oft spezifische Bedarfe abdecken. Ein Projekt von Save the Children unterstützt schwangere Frauen, stillende Mütter und Kinder.

Die Organisation Save the Children, die bereits seit 2012 im Land aktiv ist, untersucht regelmäßig Kinder auf Unterernährung und überweist sie an spezielle Behandlungszentren. Die NRO bietet Beratung an, wie Frauen sich in der Schwangerschaft oder Stillzeit richtig ernähren – trotz der Knappheit an Nahrungsmitteln und Trinkwasser. Save the Children stellt auch Lebensmittelgutscheine bereit, mit denen sich schwangere und stillende Frauen auf dem Markt frische Lebensmittel wie Brot und Gemüse besorgen können. Das Auswärtige Amt hat das Projekt seit 2019 mit rund fünf Millionen Euro gefördert.

Deutschland steht an der Seite der Menschen in Syrien

Seit 2011 hat die Bundesregierung Unterstützung in Höhe von über 10 Mrd. Euro für Syrien und seine Nachbarländer bereitgestellt, davon allein über 4,4 Mrd. Euro für humanitäre Hilfe. Damit zählt Deutschland bei der Versorgung der Not leidenden Menschen in Syrien und den Nachbarländern zu den führenden Geberstaaten.

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