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Korea: Ein Team, das Hoffnung macht

Gemeinsames Training der koreanischen Mannschaft in Berlin

Gemeinsames Training der koreanischen Mannschaft in Berlin, © Michael Hundt/DHB

10.01.2019 - Artikel

Bei der heute beginnenden Handball-Weltmeisterschaft in Berlin treten Nord- und Südkorea mit einer gemeinsamen Mannschaft an. Und auch jenseits des Spielfelds stehen die Zeichen auf Annäherung.

Seit über 70 Jahren ist die koreanische Halbinsel geteilt, eine der letzten Grenzen des Kalten Krieges trennt die Menschen in Nord- und Südkorea voneinander. Dennoch treten die beiden Länder bei der heute (10.01.) in Berlin beginnenden Handball-Weltmeisterschaft mit einem gemeinsamen Team an.

Von der sportlichen Annäherung…

Damit setzen Nord- und Südkorea die sportliche Annäherung ihrer beiden Länder fort. Vor fast genau einem Jahr nahm eine gemeinsame Frauen-Eishockeymannschaft an den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen PyeongChang teil. Die Bilder vom gemeinsamen Einmarsch der Athletinnen weckten damals Hoffnung auf eine grundlegende Annäherung der verfeindeten Staaten.

...zum politischen Tauwetter

Der südkoreanische Präsident Moon mit Kim Jong Un am Grenzort Panmunjom, 27. April 2018.
Der südkoreanische Präsident Moon mit Kim Jong Un am Grenzort Panmunjom, 27. April 2018.© picture alliance / Photoshot

Tatsächlich setzte sich der Entspannungsprozess auf der koreanischen Halbinsel seitdem auch jenseits des Sports fort. Ende April 2018 trafen sich der südkoreanische Präsident Moon Jae-in und der nordkoreanische Staatsratsvorsitzende Kim Jong Un an der Demarkationslinie in Panmunjom zu einem symbolischen Händedruck. Zwei weitere Gipfel folgten. Seitdem hat auf der koreanischen Halbinsel ein politisches Tauwetter eingesetzt, das viele nicht mehr für möglich gehalten hatte.

Deutschland unterstützt Gespräche zwischen Nord und Süd

In nahezu allen Bereichen ist im letzten Jahr durch intensive Gespräche von Süd- und Nordkorea eine Annäherung erzielt worden. So gab es u.a. Einigungen in den Bereichen Infrastruktur, Kultur und Wissenschaft und sogar im sensiblen Militärbereich. Die Bundesregierung hat diese Prozesse aktiv unterstützt und ermutigt die Partner, auf diesem Weg in enger Abstimmung mit der internationalen Gemeinschaft fortzugehen.

Außenminister Heiko Maas:

Wenn ein vereintes „Team Korea“ mit Spielern aus Süd und Nord im Eröffnungsspiel der Handball-WM gegen unsere deutsche Nationalmannschaft antritt, dann ist das für uns alle ein Symbol der Hoffnung. In nahezu allen Bereichen ist im letzten Jahr durch intensive Gespräche von Süd und Nord eine Annäherung der beiden Seiten erzielt worden. Der Sport spielte hier von Anfang an eine zentrale Rolle.

Die Fortsetzung der sportlichen Wiedervereinigung bei der heute beginnenden Handball-Weltmeisterschaft macht Hoffnung, dass auch die politische Annäherung auf der koreanischen Halbinsel in diesem Jahr weitergeht. Ihr Eröffnungsspiel bestreitet die koreanische Mannschaft gegen Gastgeber Deutschland, das seit seiner Wiedervereinigung wieder mit einer gemeinsamen Mannschaft spielt.

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