Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts
Schnelle und flexible Hilfe: Deutschland zahlt weitere 30 Millionen Euro in den UN-Nothilfefonds ein
Seit 15 Jahren steht der Zentrale Nothilfefonds der Vereinten Nationen (CERF) für schnelle und flexible Hilfe in humanitärer Not, © FAO / Texta
Seit 15 Jahren steht der Zentrale Nothilfefonds der Vereinten Nationen (CERF) für schnelle und flexible Hilfe in humanitärer Not. Auch 2021 ist Deutschland größter Geber für den Fonds.
CERF – was ist das genau?
Ob bei geschlechterspezifischer Gewalt in Folge der Covid-19-Pandemie, nach Überschwemmungen in Bangladesch oder bei Dürren in Somalia: Mit Hilfe des Zentralen Nothilfefonds (CERF – Central Emergency Response Fund) können die Vereinten Nationen flexibel und schnell auf akute humanitäre Krisen reagieren.
Die Bundesregierung zahlt für die Jahre 2020-22 mindestens 180 Millionen Euro in den Fonds ein. Deutschland ist damit auch 2021 größter Geber. Seit dem laufenden Jahr sichert die Bundesregierung ihre finanzielle Unterstützung für mehrere Jahre im Voraus zu, damit die Vereinten Nationen mehr Planungssicherheit für Hilfsaktionen erhalten.
Schnelle Reaktion auf geschlechterspezifische Gewalt durch Covid-19
Wie flexibel die Vereinten Nationen mit dem Nothilfefonds auf Krisen reagieren können, zeigte sich unter anderem im Frühjahr 2020: Als die Corona-Pandemie weltweit zu einem drastischen Anstieg von geschlechterspezifischer Gewalt führte, stellte der Fonds insgesamt 39 Millionen US-Dollar zu ihrer Bekämpfung bereit. Schnell entstanden zahlreiche Projekte zum Schutz vor geschlechterbasierter Gewalt, darunter medizinische Fürsorge, psychosoziale Unterstützung, safe spaces und juristische Beratung.
Äthiopien: Im Kampf gegen Hunger
Seit November 2020 befindet sich Äthiopien in einem schweren Konflikt: Neben den kriegerischen Auseinandersetzungen leiden viele Menschen in verschiedenen Teilen des Landes nun auch zunehmend unter Hunger. So haben Kämpfe und Blockaden unter anderem die Aussaat von Getreide verhindert. Seit Beginn des Konflikts hat der CERF 66 Mio. US-Dollar für Äthiopien zur Verfügung gestellt: Ein Teil davon dient der Ernährungssicherung und sicheren Unterbringung von Menschen, die vor den Auseinandersetzungen fliehen.
Ein weiterer Teil der Mittel wird zum Beispiel für Tiernahrung zur Erhaltung von Viehherden und – in weniger umkämpften Regionen – für dürre-resistentes Saatgut eingesetzt, damit sich die Landwirte in Zeiten der Dürren, die Äthiopien zusätzlich betreffen, besser versorgen können.
Effizienz und Innovation: Vorausschauende humanitäre Hilfe
Seit seiner Einrichtung im Jahr 2006 hat der Nothilfefonds insgesamt 5,5 Milliarden US-Dollar bereitgestellt, aus denen Nothilfe in hunderten Krisenkontexten finanziert wurde. Heute ist der CERF aus der humanitären Hilfe nicht mehr wegzudenken.
Doch er ist mehr als nur ein Hilfsinstrument: er ist auch ein Treiber von Innovation. Seit diesem Jahr kann aus dem Fonds auf Anregung der Bundesregierung auch vorausschauende humanitäre Hilfe finanziert werden: Hilfe, die präventiv geleistet wird, um Katastrophen vorzubeugen. Schon in diesem Jahr konnte sich der CERF durch vorausschauende Maßnahmen als wirksam erweisen und so etwa größere Schäden durch die Überschwemmungen in Bangladesch und eine weitere Eskalation des Hungers in Somalia im Vorfeld abwenden.
Ziel: 1 Milliarde US-Dollar pro Jahr für den CERF
Die Mitgliedsstaaten Vereinten Nationen haben sich 2016 das Ziel gesetzt, dass der CERF jährlich 1 Milliarde US-Dollar zur Verfügung hat. Deutschland trägt tatkräftig dazu bei und kommt alleine für 13 % dieses Betrags auf. Die Bundesregierung wirbt auch bei anderen Geberstaaten dafür, einen großzügigen Beitrag zum CERF zu leisten, damit er immer mehr das werden kann, was er sein soll: ein Hilfsfond von allen für alle.