Die deutsche Botschaft Khartum ist seit 15.4.2023 bis auf Weiteres geschlossen. Die Zuständigkeit für Visumsanträge wurde an die Botschaften Kairo, Addis Abeba und Nairobi übertragen.

Deutschland wird in Sudan großes Vertrauen entgegengebracht. Nach dem Sturz Bashirs im April 2019 und der Bildung der zivilen Übergansregierung im August 2019 engagierte sich Deutschland früh, um den demokratischen Wandel zu unterstützen. Der damalige Außenminister Maas und Bundespräsident Steinmeier reisten jeweils im September 2019 und Februar 2020 nach Sudan. Die im Juni 2020 von Deutschland ausgerichtete Sudan Partnerschaftskonferenz zur politischen und finanziellen Unterstützung der Transition mobilisierte 1,8 Mrd. USD. Deutschland beteiligte sich am Entschuldungsprozess und nahm die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit mit Sudan wieder auf.

Bereits als Reaktion auf den Militärputsch vom Oktober 2021 pausierte Deutschland die Unterstützung im Rahmen bilateraler Regierungszusammenarbeit und auf multilateraler Ebene. Um das Leid der Menschen seit Kriegsausbruch im April 2023 zu lindern, hat Deutschland allein 2023 humanitäre Hilfe i.H.v. 250 Mio. EUR für Sudan und die Nachbarstaaten, in die Millionen Menschen fliehen mussten, zugesagt. Projekte der Entwicklungszusammenarbeit, die zur Ernährungssicherheit und Grundversorgung der Bevölkerung beitragen und die gesellschaftliche Resilienz stärken, werden - sofern die Sicherheitslage es erlaubt - weiter umgesetzt. Deutschland unterstützt die Bemühungen der Afrikanischen Union, der Regionalorganisation IGAD und der Nachbarstaaten zur Beendigung des Konflikts in Sudan. Aufgrund der schweren Menschenrechtsverstöße, die von beiden Kriegsparteien begangen werden, hat Deutschland sich im Menschenrechtsrat für die Erweiterung des Mandats des unabhängigen Menschenrechtsexperten und den Einsatz einer Fact Finding Mission in Sudan eingesetzt.

Seit Ausbruch der Kämpfe im April 2023 pausieren kulturelle Beziehungen, das Goethe Institut ist geschlossen.