Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts

Skateistan: Klassenraum meets Halfpipe in Afghanistan

Skateistan: Zugang zu Bildung und Sport schaffen

Skateistan: Zugang zu Bildung und Sport schaffen, © Skateistan/Andy Buchanan

07.02.2020 - Artikel

Seit mehr als zehn Jahren fördert das Auswärtige Amt die NGO Skateistan, die die erste Skateboardschule in Afghanistan gegründet hat. Nun wurde über das Projekt ein Film gedreht: “Learning to Skateboard in a Warzone (if you’re a girl)” geht am Sonntag ins Rennen um die Oscars.

Lesen, Schreiben, Rechnen – und Skateboarden! Das können Mädchen und Jungen in Afghanistan in den Schulen der NGO „Skateistan“ lernen. 2007 kam der australische Skateboarder Oliver Percovich nach Afghanistan, ausgestattet mit drei Skateboards. Schon nach kurzer Zeit merkte er, welche Begeisterung die Skateboards in Kabul auslösten, sie zogen Jungen und Mädchen aller Altersgruppen magisch an. Die Idee für Skateistan war geboren.

Bamiyan, Afghanistan: Hier wird zurzeit eine dritte Schule aufgebaut
Bamiyan, Afghanistan: Hier wird zurzeit eine dritte Schule aufgebaut© Hamdullah Hamdard

2009 eröffnete Skateistan die erste Schule in Kabul, später folgte eine weitere in Mazar-e-Sharif. Seit August 2019 gibt es eine dritte Schule in Bamiyan, einer der ärmsten Regionen Afghanistans. Die Schülerinnen und Schüler verbringen in den Skateschulen Zeit auf der Halfpipe, aber auch im Klassenraum. Die meisten Kinder kommen aus armen Familien, teilweise mussten sie vor Konflikt und Gewalt fliehen. Durch die Skateschulen erhalten sie Zugang zu Sport und Bildung, viele von ihnen besuchen zum ersten Mal eine Schule.

Mädchen stärken

Besonders für Mädchen schaffen die Skateschulen wichtige Zugänge zu Bildung und Sport. Zwischen 30 und 40% der Kinder, die in die afghanischen Skateschulen kommen, sind Mädchen. Die Schule in Kabul ist an einigen Tagen sogar nur für Mädchen geöffnet. Neben dem Zugang zu Bildung bietet Skateistan für Mädchen eine der wenigen Möglichkeiten, überhaupt Sport zu treiben, der ansonsten für sie häufig verboten ist.

Lesen, Schreiben, Skateboarden: das steht in den Schulen von Skateistan auf dem Stundenplan
Lesen, Schreiben, Skateboarden: das steht in den Schulen von Skateistan auf dem Stundenplan© Skateistan/Andy Buchanan

Filmemacherin Carol Dysinger hat nun ein Jahr lang eine Gruppe von Mädchen begleitet, die die Skateschule in Kabul besuchen. In ihrem kurzen Dokumentarfilm “Learning to Skateboard in a Warzone (if you’re a girl)” zeigt sie ihren Fortschritt beim Skaten und Lernen und geht nicht nur auf die Herausforderungen im Schulalltag ein, sondern beleuchtet auch auf die politische Situation im Land. Nun ist der Film in der Kategorie Bester Dokumentar-Kurzfilm für einen Oscar nominiert. Anfang Februar wurde der Film bereits in der Kategorie “British Short Film” mit einem British Academy Film Award (BAFTA) ausgezeichnet.

Auswärtiges Amt fördert Skateistan

Das Auswärtige Amt hat Skateistan von Anfang an gefördert: bei der Gründung der ersten Skateschule hat das Auswärtige Amt den Bau einer Skate-Halle mit Halfpipe und Rampen unterstützt, in Bamiyan wird der weitere Aufbau der neuen Schule gefördert, für die 2020 ein richtiges Gebäude errichtet werden soll.

Schlagworte

nach oben